Zum „Material“ werden. Die Sammlung Weygandt (1908–1934)
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Zum „Material“ werden. Die Sammlung Weygandt (1908–1934). / Höger, Ralph.
Ein kritischer Blick zurück: Provenienzforschung in Sammlungen und Museen: Beiträge zum Workshop der Justus-Liebig-Universität Gießen. ed. / Ernst Seidl; Frank Steinheimer; Cornelia Weber. 1. ed. Berlin : Humboldt-Universität zu Berlin, 2024. p. 114-123 (Junges Forum für Sammlungs- und Objektforschung; Vol. 7).Research output: SCORING: Contribution to book/anthology › SCORING: Contribution to collected editions/anthologies › Research › peer-review
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TY - CHAP
T1 - Zum „Material“ werden. Die Sammlung Weygandt (1908–1934)
AU - Höger, Ralph
PY - 2024/2/6
Y1 - 2024/2/6
N2 - Der Beitrag skizziert die Anliegen eines geplanten, kooperativen Forschungsprojekts zur Geschichte der Sammlung Weygandt. Die im Zeitraum von 1908 bis 1934 unter dem Psychiatrieprofessor und Anstaltsdirektor Wilhelm Weygandt (1870–1939) entstandene anatomische Sammlung der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg in Hamburg umfasste sowohl menschliche als auch tierische Schädel, Gehirne und anatomische Präparate sowie Fotografien und weitere Abbildungen zu Lehrzwecken. Am Beispiel der Human Remains der in Friedrichsberg verstorbenen Patientin Helene B. wird der Prozess der ‚Materialwerdung‘ dargestellt. Dabei wird der zeitgenössisch häufig verwendete Begriff des „Krankenmaterials“ kritisch hinterfragt und historisch kontextualisiert. Zu den zentralen Entstehungsbedingungen der Sammlung gehörten die Lage der Friedrichsberger Anstalt in der Hafenmetropole Hamburg und ein materialistischer, expansiver psychiatrischer Empirismus um die Jahrhundertwende. Mit Ansätzen aus der historischen Infrastruktur- und Wissenschaftsforschung werden in dem Forschungsprojekt die Verschränkungen von Wissenschaft und Ökonomie sowie Praktiken der Zirkulation in den Blick genommen. Der vorliegende Aufsatz skizziert dazu erste Eingangsüberlegungen. Zudem gilt es in dem geplanten Forschungsprojekt auch, die Biografien der zum „Material“ gewordenen Individuen zu rekonstruieren und die verschiedenen Formen der systemischen Gewalt in der Sammlungsgenese sichtbar zu machen.
AB - Der Beitrag skizziert die Anliegen eines geplanten, kooperativen Forschungsprojekts zur Geschichte der Sammlung Weygandt. Die im Zeitraum von 1908 bis 1934 unter dem Psychiatrieprofessor und Anstaltsdirektor Wilhelm Weygandt (1870–1939) entstandene anatomische Sammlung der Staatskrankenanstalt Friedrichsberg in Hamburg umfasste sowohl menschliche als auch tierische Schädel, Gehirne und anatomische Präparate sowie Fotografien und weitere Abbildungen zu Lehrzwecken. Am Beispiel der Human Remains der in Friedrichsberg verstorbenen Patientin Helene B. wird der Prozess der ‚Materialwerdung‘ dargestellt. Dabei wird der zeitgenössisch häufig verwendete Begriff des „Krankenmaterials“ kritisch hinterfragt und historisch kontextualisiert. Zu den zentralen Entstehungsbedingungen der Sammlung gehörten die Lage der Friedrichsberger Anstalt in der Hafenmetropole Hamburg und ein materialistischer, expansiver psychiatrischer Empirismus um die Jahrhundertwende. Mit Ansätzen aus der historischen Infrastruktur- und Wissenschaftsforschung werden in dem Forschungsprojekt die Verschränkungen von Wissenschaft und Ökonomie sowie Praktiken der Zirkulation in den Blick genommen. Der vorliegende Aufsatz skizziert dazu erste Eingangsüberlegungen. Zudem gilt es in dem geplanten Forschungsprojekt auch, die Biografien der zum „Material“ gewordenen Individuen zu rekonstruieren und die verschiedenen Formen der systemischen Gewalt in der Sammlungsgenese sichtbar zu machen.
U2 - 10.18452/28189
DO - 10.18452/28189
M3 - SCORING: Beitrag in Sammelwerk
T3 - Junges Forum für Sammlungs- und Objektforschung
SP - 114
EP - 123
BT - Ein kritischer Blick zurück: Provenienzforschung in Sammlungen und Museen
A2 - Seidl, Ernst
A2 - Steinheimer, Frank
A2 - Weber, Cornelia
PB - Humboldt-Universität zu Berlin
CY - Berlin
ER -