Primär biliäre Cholangitis – Response-Kriterien der Erstlinientherapie und Perspektiven der Zweitlinientherapie

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Primär biliäre Cholangitis – Response-Kriterien der Erstlinientherapie und Perspektiven der Zweitlinientherapie. / Steinmann, Silja; Schramm, Christoph.

in: INNERE MED, Jahrgang 65, Nr. 4, 04.2024, S. 340-346.

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title = "Prim{\"a}r bili{\"a}re Cholangitis – Response-Kriterien der Erstlinientherapie und Perspektiven der Zweitlinientherapie",
abstract = "HintergrundDie prim{\"a}r bili{\"a}re Cholangitis (PBC) ist eine chronische cholestatische Lebererkrankung, die unbehandelt zur Leberzirrhose fortschreiten kann. Die fr{\"u}hzeitige Diagnosestellung, Therapieeinleitung und gegebenenfalls Therapieanpassung ist daher essenziell, um eine Krankheitsprogression zu verhindern. Die Bewertung eines ausreichenden Therapieansprechens kann im klinischen Alltag eine Herausforderung darstellen, da Zeitpunkt und Grenzwerte zur Therapieevaluation in der Literatur uneinheitlich definiert sind.Ziel der ArbeitNeben der komprimierten Darstellung der leitliniengerechten Diagnostik und Erstlinientherapie soll diese Arbeit eine praktische Anleitung zur Therapieevaluation sowie Optionen der Zweitlinientherapie bei PBC darlegen.Material und MethodenDer vorliegende Beitrag basiert auf der aktuellen Leitlinie der European Association for the Study of the Liver (EASL) zum Management der PBC von 2017 sowie auf einer Literaturrecherche der Studienlage (2017–2023) mit Fokus auf die Definition des Therapieansprechens, die Risikoabsch{\"a}tzung der Krankheitsprogression sowie die zugelassenen und in Testung befindlichen Substanzen der Zweitlinientherapie.ErgebnisseEs existieren unterschiedliche Definitionen f{\"u}r das suffiziente Ansprechen auf die Therapie mit Ursodesoxychols{\"a}ure (UDCA). Die Therapieziele orientieren sich am individuellen Risiko einer Krankheitsprogression. Das geringste Risiko scheint bei einer Normalisierung der alkalischen Phosphatase (AP) sowie einem Serumbilirubinspiegel unterhalb des 0,6-fachen des oberen Grenzwerts vorzuliegen. Als erprobte Zweitlinientherapeutika stehen Obetichols{\"a}ure und Bezafibrat („off-label use“) zur Verf{\"u}gung. Weitere Agonisten von Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPAR) und Kombinationstherapien befinden sich in klinischer Testung.SchlussfolgerungNach Therapieeinleitung sollte eine fr{\"u}hzeitige Evaluation des Therapieerfolgs stattfinden und bei unzureichendem Therapieansprechen gem{\"a}{\ss} dem individuellen Risikoprofil eine Zweitlinientherapie eingeleitet werden.",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Primär biliäre Cholangitis – Response-Kriterien der Erstlinientherapie und Perspektiven der Zweitlinientherapie

AU - Steinmann, Silja

AU - Schramm, Christoph

N1 - © 2024. The Author(s), under exclusive licence to Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.

PY - 2024/4

Y1 - 2024/4

N2 - HintergrundDie primär biliäre Cholangitis (PBC) ist eine chronische cholestatische Lebererkrankung, die unbehandelt zur Leberzirrhose fortschreiten kann. Die frühzeitige Diagnosestellung, Therapieeinleitung und gegebenenfalls Therapieanpassung ist daher essenziell, um eine Krankheitsprogression zu verhindern. Die Bewertung eines ausreichenden Therapieansprechens kann im klinischen Alltag eine Herausforderung darstellen, da Zeitpunkt und Grenzwerte zur Therapieevaluation in der Literatur uneinheitlich definiert sind.Ziel der ArbeitNeben der komprimierten Darstellung der leitliniengerechten Diagnostik und Erstlinientherapie soll diese Arbeit eine praktische Anleitung zur Therapieevaluation sowie Optionen der Zweitlinientherapie bei PBC darlegen.Material und MethodenDer vorliegende Beitrag basiert auf der aktuellen Leitlinie der European Association for the Study of the Liver (EASL) zum Management der PBC von 2017 sowie auf einer Literaturrecherche der Studienlage (2017–2023) mit Fokus auf die Definition des Therapieansprechens, die Risikoabschätzung der Krankheitsprogression sowie die zugelassenen und in Testung befindlichen Substanzen der Zweitlinientherapie.ErgebnisseEs existieren unterschiedliche Definitionen für das suffiziente Ansprechen auf die Therapie mit Ursodesoxycholsäure (UDCA). Die Therapieziele orientieren sich am individuellen Risiko einer Krankheitsprogression. Das geringste Risiko scheint bei einer Normalisierung der alkalischen Phosphatase (AP) sowie einem Serumbilirubinspiegel unterhalb des 0,6-fachen des oberen Grenzwerts vorzuliegen. Als erprobte Zweitlinientherapeutika stehen Obeticholsäure und Bezafibrat („off-label use“) zur Verfügung. Weitere Agonisten von Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPAR) und Kombinationstherapien befinden sich in klinischer Testung.SchlussfolgerungNach Therapieeinleitung sollte eine frühzeitige Evaluation des Therapieerfolgs stattfinden und bei unzureichendem Therapieansprechen gemäß dem individuellen Risikoprofil eine Zweitlinientherapie eingeleitet werden.

AB - HintergrundDie primär biliäre Cholangitis (PBC) ist eine chronische cholestatische Lebererkrankung, die unbehandelt zur Leberzirrhose fortschreiten kann. Die frühzeitige Diagnosestellung, Therapieeinleitung und gegebenenfalls Therapieanpassung ist daher essenziell, um eine Krankheitsprogression zu verhindern. Die Bewertung eines ausreichenden Therapieansprechens kann im klinischen Alltag eine Herausforderung darstellen, da Zeitpunkt und Grenzwerte zur Therapieevaluation in der Literatur uneinheitlich definiert sind.Ziel der ArbeitNeben der komprimierten Darstellung der leitliniengerechten Diagnostik und Erstlinientherapie soll diese Arbeit eine praktische Anleitung zur Therapieevaluation sowie Optionen der Zweitlinientherapie bei PBC darlegen.Material und MethodenDer vorliegende Beitrag basiert auf der aktuellen Leitlinie der European Association for the Study of the Liver (EASL) zum Management der PBC von 2017 sowie auf einer Literaturrecherche der Studienlage (2017–2023) mit Fokus auf die Definition des Therapieansprechens, die Risikoabschätzung der Krankheitsprogression sowie die zugelassenen und in Testung befindlichen Substanzen der Zweitlinientherapie.ErgebnisseEs existieren unterschiedliche Definitionen für das suffiziente Ansprechen auf die Therapie mit Ursodesoxycholsäure (UDCA). Die Therapieziele orientieren sich am individuellen Risiko einer Krankheitsprogression. Das geringste Risiko scheint bei einer Normalisierung der alkalischen Phosphatase (AP) sowie einem Serumbilirubinspiegel unterhalb des 0,6-fachen des oberen Grenzwerts vorzuliegen. Als erprobte Zweitlinientherapeutika stehen Obeticholsäure und Bezafibrat („off-label use“) zur Verfügung. Weitere Agonisten von Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPAR) und Kombinationstherapien befinden sich in klinischer Testung.SchlussfolgerungNach Therapieeinleitung sollte eine frühzeitige Evaluation des Therapieerfolgs stattfinden und bei unzureichendem Therapieansprechen gemäß dem individuellen Risikoprofil eine Zweitlinientherapie eingeleitet werden.

KW - Humans

KW - Liver Cirrhosis, Biliary/diagnosis

KW - Ursodeoxycholic Acid/therapeutic use

KW - Cholestasis/drug therapy

KW - Combined Modality Therapy

KW - Disease Progression

U2 - 10.1007/s00108-024-01674-7

DO - 10.1007/s00108-024-01674-7

M3 - SCORING: Review

C2 - 38451288

VL - 65

SP - 340

EP - 346

JO - INNERE MED

JF - INNERE MED

SN - 2731-7080

IS - 4

ER -