Primär biliäre Cholangitis – Response-Kriterien der Erstlinientherapie und Perspektiven der Zweitlinientherapie

Beteiligte Einrichtungen

Abstract

Hintergrund
Die primär biliäre Cholangitis (PBC) ist eine chronische cholestatische Lebererkrankung, die unbehandelt zur Leberzirrhose fortschreiten kann. Die frühzeitige Diagnosestellung, Therapieeinleitung und gegebenenfalls Therapieanpassung ist daher essenziell, um eine Krankheitsprogression zu verhindern. Die Bewertung eines ausreichenden Therapieansprechens kann im klinischen Alltag eine Herausforderung darstellen, da Zeitpunkt und Grenzwerte zur Therapieevaluation in der Literatur uneinheitlich definiert sind.

Ziel der Arbeit
Neben der komprimierten Darstellung der leitliniengerechten Diagnostik und Erstlinientherapie soll diese Arbeit eine praktische Anleitung zur Therapieevaluation sowie Optionen der Zweitlinientherapie bei PBC darlegen.

Material und Methoden
Der vorliegende Beitrag basiert auf der aktuellen Leitlinie der European Association for the Study of the Liver (EASL) zum Management der PBC von 2017 sowie auf einer Literaturrecherche der Studienlage (2017–2023) mit Fokus auf die Definition des Therapieansprechens, die Risikoabschätzung der Krankheitsprogression sowie die zugelassenen und in Testung befindlichen Substanzen der Zweitlinientherapie.

Ergebnisse
Es existieren unterschiedliche Definitionen für das suffiziente Ansprechen auf die Therapie mit Ursodesoxycholsäure (UDCA). Die Therapieziele orientieren sich am individuellen Risiko einer Krankheitsprogression. Das geringste Risiko scheint bei einer Normalisierung der alkalischen Phosphatase (AP) sowie einem Serumbilirubinspiegel unterhalb des 0,6-fachen des oberen Grenzwerts vorzuliegen. Als erprobte Zweitlinientherapeutika stehen Obeticholsäure und Bezafibrat („off-label use“) zur Verfügung. Weitere Agonisten von Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptoren (PPAR) und Kombinationstherapien befinden sich in klinischer Testung.

Schlussfolgerung
Nach Therapieeinleitung sollte eine frühzeitige Evaluation des Therapieerfolgs stattfinden und bei unzureichendem Therapieansprechen gemäß dem individuellen Risikoprofil eine Zweitlinientherapie eingeleitet werden.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungPrimary biliary cholangitis-response criteria of first-line treatment and perspectives of second-line therapy
OriginalspracheDeutsch
ISSN2731-7080
DOIs
StatusVeröffentlicht - 04.2024
PubMed 38451288