Angesichts der hohen Rückfallzahlen, die als Erfolgskriterium angelegt werden können, erfüllen Jugendgefängnisse in Deutschland ihren Erziehungsauftrag bisher nicht ausreichend. Modelle, wie Jugendvollzug angemessener und wirksamer umgesetzt werden kann, werden daher entwickelt und erprobt. Im vorliegenden Beitrag werden erste Ergebnisse der Begleitevaluation zu einer intensivpädagogischen Wohngruppe im geschlossenen Jugendvollzug mit Fokus auf den pädagogischen Prozessen berichtet. In der explorativen Studie wurden mittels quantitativer und qualitativer Erhebungsschleifen pädagogische Schlüsselprozesse und Gelingensbedingungen, wie das Wohlbefinden der Bewohner*, analysiert und mit den Akteur*innen der Wohngruppe diskutiert. Deutliche Veränderungen in den Lebensbedingungen der Bewohner* zeigten sich in Hinblick auf deren Beziehungsgestaltung und Bedürfnisorientierung. Die Ergebnisse werden im Lichte aktueller Gefängnisforschungen und intensivpädagogischer Konzepte diskutiert und auf andere Kontexte der Jugendpädagogik übertragen.