Symptomschwere und Belastungsfaktoren bei Patienten mit einem chronischen Unterbauchschmerzsyndrom: Implikationen für einen interdisziplinären und multimodalen Therapieansatz

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Symptomschwere und Belastungsfaktoren bei Patienten mit einem chronischen Unterbauchschmerzsyndrom: Implikationen für einen interdisziplinären und multimodalen Therapieansatz. / Riegel, Björn; Albrecht, Rebecca; Ketels, Gesche; Brünahl, Christian; Löwe, Bernd.

In: Entspannungsverfahren, Vol. 31, No. 31, 2014, p. 40-57.

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title = "Symptomschwere und Belastungsfaktoren bei Patienten mit einem chronischen Unterbauchschmerzsyndrom: Implikationen f{\"u}r einen interdisziplin{\"a}ren und multimodalen Therapieansatz",
abstract = "Das chronische Unterbauchschmerzsyndrom ist bei M{\"a}nnern wie bei Frauen ein verbreitetes Beschwerdebild, das bisher weder {\"a}tiologisch hinreichend verstanden ist noch mit ausreichend evidenzbasierten Therapiemodellen behandelt wird. In der internationalen Klassifikation des US-amerikanischen National Institut of Health (NIH) wird unter dem „Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS)“ eine chronische Schmerzerkrankung verstanden, die ohne eine somatische Pathologie auftritt. Vor dem Hintergrund dieser Definition sowie der bisher erfolglosen Versuche, eine somatische Erkl{\"a}rung und Behandlung zu finden, besch{\"a}ftigt sich dieser Artikel mit dem CPPS unter einem psychosomatischen Blickwinkel.Beschrieben wird eine interdisziplin{\"a}re Spezialsprechstunde am Universit{\"a}tsklinikum Hamburg Eppendorf, aus deren Pilotphase ein Stichprobe (n = 52) betroffener M{\"a}nner und Frauen hervorgegangen ist, die hinsichtlich soziodemographischer Daten, schmerzbezogener Angaben und ihrem subjektiven Stresserleben dargestellt wird. Die Stichprobe besteht aus 38,5% Frauen und weist ein Durchschnittsalter von 44,8 Jahren auf. Mehr als 30% der Betroffenen sind unter 30 Jahren. Die Schmerzen bestehen seit durchschnittlich 5,6 Jahren und weisen sowohl mittels einer Visuellen Analogskala als auch im CPPS spezifischen Messinstrument NIH-CPSI ein hohes Niveau auf. Die Patientinnen und Patienten unserer Stichprobe berichten dar{\"u}ber hinaus von zahlreichen psychosozialen Belastungsfaktoren. Ausgehend von dem Modell des Schmerzkreislaufs nach Waddell (1993) werden {\"U}berlegungen pr{\"a}sentiert, wie bestehende psychosomatische Behandlungsans{\"a}tze des CPPS sinnvoll kombiniert und integriert werden k{\"o}nnen. Dar{\"u}ber hinaus werden weitere Therapiemodule aus den Daten abgeleitet (v.a. Stressmanagement) und offene Fragestellungen zu m{\"o}glicherweise pathogenen Faktoren (z.B. Mentalisierungsf{\"a}higkeit) aufgeworfen. ",
author = "Bj{\"o}rn Riegel and Rebecca Albrecht and Gesche Ketels and Christian Br{\"u}nahl and Bernd L{\"o}we",
year = "2014",
language = "Deutsch",
volume = "31",
pages = "40--57",
journal = "Entspannungsverfahren",
issn = "1617-1586",
number = "31",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Symptomschwere und Belastungsfaktoren bei Patienten mit einem chronischen Unterbauchschmerzsyndrom: Implikationen für einen interdisziplinären und multimodalen Therapieansatz

AU - Riegel, Björn

AU - Albrecht, Rebecca

AU - Ketels, Gesche

AU - Brünahl, Christian

AU - Löwe, Bernd

PY - 2014

Y1 - 2014

N2 - Das chronische Unterbauchschmerzsyndrom ist bei Männern wie bei Frauen ein verbreitetes Beschwerdebild, das bisher weder ätiologisch hinreichend verstanden ist noch mit ausreichend evidenzbasierten Therapiemodellen behandelt wird. In der internationalen Klassifikation des US-amerikanischen National Institut of Health (NIH) wird unter dem „Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS)“ eine chronische Schmerzerkrankung verstanden, die ohne eine somatische Pathologie auftritt. Vor dem Hintergrund dieser Definition sowie der bisher erfolglosen Versuche, eine somatische Erklärung und Behandlung zu finden, beschäftigt sich dieser Artikel mit dem CPPS unter einem psychosomatischen Blickwinkel.Beschrieben wird eine interdisziplinäre Spezialsprechstunde am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, aus deren Pilotphase ein Stichprobe (n = 52) betroffener Männer und Frauen hervorgegangen ist, die hinsichtlich soziodemographischer Daten, schmerzbezogener Angaben und ihrem subjektiven Stresserleben dargestellt wird. Die Stichprobe besteht aus 38,5% Frauen und weist ein Durchschnittsalter von 44,8 Jahren auf. Mehr als 30% der Betroffenen sind unter 30 Jahren. Die Schmerzen bestehen seit durchschnittlich 5,6 Jahren und weisen sowohl mittels einer Visuellen Analogskala als auch im CPPS spezifischen Messinstrument NIH-CPSI ein hohes Niveau auf. Die Patientinnen und Patienten unserer Stichprobe berichten darüber hinaus von zahlreichen psychosozialen Belastungsfaktoren. Ausgehend von dem Modell des Schmerzkreislaufs nach Waddell (1993) werden Überlegungen präsentiert, wie bestehende psychosomatische Behandlungsansätze des CPPS sinnvoll kombiniert und integriert werden können. Darüber hinaus werden weitere Therapiemodule aus den Daten abgeleitet (v.a. Stressmanagement) und offene Fragestellungen zu möglicherweise pathogenen Faktoren (z.B. Mentalisierungsfähigkeit) aufgeworfen.

AB - Das chronische Unterbauchschmerzsyndrom ist bei Männern wie bei Frauen ein verbreitetes Beschwerdebild, das bisher weder ätiologisch hinreichend verstanden ist noch mit ausreichend evidenzbasierten Therapiemodellen behandelt wird. In der internationalen Klassifikation des US-amerikanischen National Institut of Health (NIH) wird unter dem „Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS)“ eine chronische Schmerzerkrankung verstanden, die ohne eine somatische Pathologie auftritt. Vor dem Hintergrund dieser Definition sowie der bisher erfolglosen Versuche, eine somatische Erklärung und Behandlung zu finden, beschäftigt sich dieser Artikel mit dem CPPS unter einem psychosomatischen Blickwinkel.Beschrieben wird eine interdisziplinäre Spezialsprechstunde am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, aus deren Pilotphase ein Stichprobe (n = 52) betroffener Männer und Frauen hervorgegangen ist, die hinsichtlich soziodemographischer Daten, schmerzbezogener Angaben und ihrem subjektiven Stresserleben dargestellt wird. Die Stichprobe besteht aus 38,5% Frauen und weist ein Durchschnittsalter von 44,8 Jahren auf. Mehr als 30% der Betroffenen sind unter 30 Jahren. Die Schmerzen bestehen seit durchschnittlich 5,6 Jahren und weisen sowohl mittels einer Visuellen Analogskala als auch im CPPS spezifischen Messinstrument NIH-CPSI ein hohes Niveau auf. Die Patientinnen und Patienten unserer Stichprobe berichten darüber hinaus von zahlreichen psychosozialen Belastungsfaktoren. Ausgehend von dem Modell des Schmerzkreislaufs nach Waddell (1993) werden Überlegungen präsentiert, wie bestehende psychosomatische Behandlungsansätze des CPPS sinnvoll kombiniert und integriert werden können. Darüber hinaus werden weitere Therapiemodule aus den Daten abgeleitet (v.a. Stressmanagement) und offene Fragestellungen zu möglicherweise pathogenen Faktoren (z.B. Mentalisierungsfähigkeit) aufgeworfen.

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 31

SP - 40

EP - 57

JO - Entspannungsverfahren

JF - Entspannungsverfahren

SN - 1617-1586

IS - 31

ER -