Subjektive Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen - Eine Befragung Hamburger Schüler im Rahmen der schulärztlichen Untersuchung

Standard

Subjektive Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen - Eine Befragung Hamburger Schüler im Rahmen der schulärztlichen Untersuchung. / Ravens-Sieberer, Ulrike; Görtler, E; Bullinger, M.

In: GESUNDHEITSWESEN, Vol. 62, No. 3, 3, 2000, p. 148-155.

Research output: SCORING: Contribution to journalSCORING: Journal articleResearchpeer-review

Harvard

APA

Vancouver

Bibtex

@article{0d0f6a17d8ec43cc9ae6ef42fe16409a,
title = "Subjektive Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen - Eine Befragung Hamburger Sch{\"u}ler im Rahmen der schul{\"a}rztlichen Untersuchung",
abstract = "Die subjektiv erlebte Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist in der Public-Health-Forschung bisher wenig ber{\"u}cksichtigt worden. In Zusammenarbeit mit Schul{\"a}rzten der Stadt Hamburg wurden 1501 Sch{\"u}ler der 4. und 8. Klassen (Kinder und Jugendliche) und ihre Eltern zum Thema „gesundheitsbezogene Lebensqualit{\"a}t und Gesundheitsverhalten” befragt, u. a. mit der 12-Item-Kurzform des KINDL-Lebensqualit{\"a}ts-Fragebogens und etablierten psychosozialen Verfahren.Es ergaben sich hohe Werte in der KINDL-Skala bei 75 % der befragten Sch{\"u}ler (der Mittelwert der von 0-100 transformierten KINDL-Gesamtskala lag bei 80), wobei Jugendliche - und in dieser Gruppe besonders die M{\"a}dchen - signifikant geringere Werte aufwiesen. Psychosoziale Belastungen, Erkrankungen und Schulfehltage waren negativ mit der Lebensqualit{\"a}t assoziiert. Gesundheitsbezogene Ressourcen im Bereich Ern{\"a}hrung und Risikofaktoren im Bereich Suchtmittelgebrauch, {\"U}bergewicht und Stressoren korrelierten erwartungsgem{\"a}{\ss} mit der subjektiven Gesundheit. In multiplen Regressionen erkl{\"a}rten diese Variablen in der Gesamtgruppe 20 % der KINDL-Varianz. Unter Ber{\"u}cksichtigung von Indikatoren des Funktionsstatus und der Lebenszufriedenheit erh{\"o}hte sich der Prozentsatz erkl{\"a}rter Varianz auf {\"u}ber 50 %; analog konnte hier mittels Diskriminanzanalyse eine korrekte Zuordnung in 90 % der F{\"a}lle in die Kategorien hohe vs. niedrige Lebensqualit{\"a}t erzielt werden.Die Studie zeigt, dass die Erfassung der subjektiven Gesundheit ein methodisch ad{\"a}quater und inhaltlich aufschlussreicher Indikator ist, der in der Gesundheitsberichterstattung, in der epidemiologischen Forschung und in der schul{\"a}rztlichen Praxis zur Identifikation befindlichkeitsbeeintr{\"a}chtigter Personengruppen und deren gezielter Unterst{\"u}tzung nutzbar gemacht werden kann.",
author = "Ulrike Ravens-Sieberer and E G{\"o}rtler and M Bullinger",
year = "2000",
doi = "10.1055/s-2000-10487",
language = "Deutsch",
volume = "62",
pages = "148--155",
journal = "GESUNDHEITSWESEN",
issn = "0941-3790",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
number = "3",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Subjektive Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen - Eine Befragung Hamburger Schüler im Rahmen der schulärztlichen Untersuchung

AU - Ravens-Sieberer, Ulrike

AU - Görtler, E

AU - Bullinger, M

PY - 2000

Y1 - 2000

N2 - Die subjektiv erlebte Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist in der Public-Health-Forschung bisher wenig berücksichtigt worden. In Zusammenarbeit mit Schulärzten der Stadt Hamburg wurden 1501 Schüler der 4. und 8. Klassen (Kinder und Jugendliche) und ihre Eltern zum Thema „gesundheitsbezogene Lebensqualität und Gesundheitsverhalten” befragt, u. a. mit der 12-Item-Kurzform des KINDL-Lebensqualitäts-Fragebogens und etablierten psychosozialen Verfahren.Es ergaben sich hohe Werte in der KINDL-Skala bei 75 % der befragten Schüler (der Mittelwert der von 0-100 transformierten KINDL-Gesamtskala lag bei 80), wobei Jugendliche - und in dieser Gruppe besonders die Mädchen - signifikant geringere Werte aufwiesen. Psychosoziale Belastungen, Erkrankungen und Schulfehltage waren negativ mit der Lebensqualität assoziiert. Gesundheitsbezogene Ressourcen im Bereich Ernährung und Risikofaktoren im Bereich Suchtmittelgebrauch, Übergewicht und Stressoren korrelierten erwartungsgemäß mit der subjektiven Gesundheit. In multiplen Regressionen erklärten diese Variablen in der Gesamtgruppe 20 % der KINDL-Varianz. Unter Berücksichtigung von Indikatoren des Funktionsstatus und der Lebenszufriedenheit erhöhte sich der Prozentsatz erklärter Varianz auf über 50 %; analog konnte hier mittels Diskriminanzanalyse eine korrekte Zuordnung in 90 % der Fälle in die Kategorien hohe vs. niedrige Lebensqualität erzielt werden.Die Studie zeigt, dass die Erfassung der subjektiven Gesundheit ein methodisch adäquater und inhaltlich aufschlussreicher Indikator ist, der in der Gesundheitsberichterstattung, in der epidemiologischen Forschung und in der schulärztlichen Praxis zur Identifikation befindlichkeitsbeeinträchtigter Personengruppen und deren gezielter Unterstützung nutzbar gemacht werden kann.

AB - Die subjektiv erlebte Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist in der Public-Health-Forschung bisher wenig berücksichtigt worden. In Zusammenarbeit mit Schulärzten der Stadt Hamburg wurden 1501 Schüler der 4. und 8. Klassen (Kinder und Jugendliche) und ihre Eltern zum Thema „gesundheitsbezogene Lebensqualität und Gesundheitsverhalten” befragt, u. a. mit der 12-Item-Kurzform des KINDL-Lebensqualitäts-Fragebogens und etablierten psychosozialen Verfahren.Es ergaben sich hohe Werte in der KINDL-Skala bei 75 % der befragten Schüler (der Mittelwert der von 0-100 transformierten KINDL-Gesamtskala lag bei 80), wobei Jugendliche - und in dieser Gruppe besonders die Mädchen - signifikant geringere Werte aufwiesen. Psychosoziale Belastungen, Erkrankungen und Schulfehltage waren negativ mit der Lebensqualität assoziiert. Gesundheitsbezogene Ressourcen im Bereich Ernährung und Risikofaktoren im Bereich Suchtmittelgebrauch, Übergewicht und Stressoren korrelierten erwartungsgemäß mit der subjektiven Gesundheit. In multiplen Regressionen erklärten diese Variablen in der Gesamtgruppe 20 % der KINDL-Varianz. Unter Berücksichtigung von Indikatoren des Funktionsstatus und der Lebenszufriedenheit erhöhte sich der Prozentsatz erklärter Varianz auf über 50 %; analog konnte hier mittels Diskriminanzanalyse eine korrekte Zuordnung in 90 % der Fälle in die Kategorien hohe vs. niedrige Lebensqualität erzielt werden.Die Studie zeigt, dass die Erfassung der subjektiven Gesundheit ein methodisch adäquater und inhaltlich aufschlussreicher Indikator ist, der in der Gesundheitsberichterstattung, in der epidemiologischen Forschung und in der schulärztlichen Praxis zur Identifikation befindlichkeitsbeeinträchtigter Personengruppen und deren gezielter Unterstützung nutzbar gemacht werden kann.

U2 - 10.1055/s-2000-10487

DO - 10.1055/s-2000-10487

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 62

SP - 148

EP - 155

JO - GESUNDHEITSWESEN

JF - GESUNDHEITSWESEN

SN - 0941-3790

IS - 3

M1 - 3

ER -