Selektive Inaktivierung der B-Untereinheit der Mistellektine und anderer RIP-II-Lektine in ionischen Flüssigkeiten
Standard
Selektive Inaktivierung der B-Untereinheit der Mistellektine und anderer RIP-II-Lektine in ionischen Flüssigkeiten. / Pfüller, Uwe; Pfüller, Karola.
Die Mistel in der Tumortherapie 3 - Aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. ed. / Rainer Scheer; Susanne Alban; Hans Becker; Wolfgang Blaschek; Fritz H. Kemper; Wolfgang Kreis; Harald Matthes; Heinz Schilcher; Rainer Stange. 1. ed. KVC Verlag, 2013. p. 37-44.Research output: SCORING: Contribution to book/anthology › SCORING: Contribution to collected editions/anthologies › Research › peer-review
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RIS
TY - CHAP
T1 - Selektive Inaktivierung der B-Untereinheit der Mistellektine und anderer RIP-II-Lektine in ionischen Flüssigkeiten
AU - Pfüller, Uwe
AU - Pfüller, Karola
PY - 2013
Y1 - 2013
N2 - Die Mistellektine ML I, ML II und ML III sind prominente Mitglieder der Gruppe der ribosomenaktivierenden Proteine des Typs II mit einer A-B-Ketten-Struktur. Zu dieser Lektingruppe zählen neben Abrin auch die Ricinusagglutinine RCA I und RCA II. Die aktive toxophore A-Kette ist über eine Disulfidbrücke an die zuckerbindende-B-Kette gebunden. Für sich genommen sind beide Ketten biologisch wirkungslos. Bekannte Denaturierungs- bzw. Inaktivierungsmethoden mit Tensiden oder chaotropen Salzen führen zu einer Inaktivierung beider Ketten der Hololektine. Dagegen gelingt mit ionishen Flüssigkeiten, geschmolzenen Salzen, die bei Raumtemperatur flüssig sind, eine selektive Inaktivierung ausschließlich der B-Ketten. Die enzymatische Aktivität und damit die Zytotoxizität der A-Ketten bleiben erhalten. Es resultieren lösliche Hololektine mit nicht mehr zuckerbindenden B-Ketten. Das Abrin wird im Unterschied zu den Mistellektinen und den Ricinusagglutininen nach Entfernen der ionischen Salze durch Dialyse gegen physiologische Natriumchloridlösung unlöslich. Die Untersuchungen wurden mit dem bereits 1914 beschriebenen Ethylammoniumnitrat und weiteren mit Wasser mischbaren ionischen Flüssigkeiten durchgeführt. Damit wurden erstmals sogenannte green liquids einer umweltschonenden Organischen Chemie auf die Modifizierung biologisch relevanter Biomakromoleküle übertragen.
AB - Die Mistellektine ML I, ML II und ML III sind prominente Mitglieder der Gruppe der ribosomenaktivierenden Proteine des Typs II mit einer A-B-Ketten-Struktur. Zu dieser Lektingruppe zählen neben Abrin auch die Ricinusagglutinine RCA I und RCA II. Die aktive toxophore A-Kette ist über eine Disulfidbrücke an die zuckerbindende-B-Kette gebunden. Für sich genommen sind beide Ketten biologisch wirkungslos. Bekannte Denaturierungs- bzw. Inaktivierungsmethoden mit Tensiden oder chaotropen Salzen führen zu einer Inaktivierung beider Ketten der Hololektine. Dagegen gelingt mit ionishen Flüssigkeiten, geschmolzenen Salzen, die bei Raumtemperatur flüssig sind, eine selektive Inaktivierung ausschließlich der B-Ketten. Die enzymatische Aktivität und damit die Zytotoxizität der A-Ketten bleiben erhalten. Es resultieren lösliche Hololektine mit nicht mehr zuckerbindenden B-Ketten. Das Abrin wird im Unterschied zu den Mistellektinen und den Ricinusagglutininen nach Entfernen der ionischen Salze durch Dialyse gegen physiologische Natriumchloridlösung unlöslich. Die Untersuchungen wurden mit dem bereits 1914 beschriebenen Ethylammoniumnitrat und weiteren mit Wasser mischbaren ionischen Flüssigkeiten durchgeführt. Damit wurden erstmals sogenannte green liquids einer umweltschonenden Organischen Chemie auf die Modifizierung biologisch relevanter Biomakromoleküle übertragen.
M3 - SCORING: Beitrag in Sammelwerk
SN - 978-3868640328
SP - 37
EP - 44
BT - Die Mistel in der Tumortherapie 3 - Aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung
A2 - Scheer, Rainer
A2 - Alban, Susanne
A2 - Becker, Hans
A2 - Blaschek, Wolfgang
A2 - Kemper, Fritz H.
A2 - Kreis, Wolfgang
A2 - Matthes, Harald
A2 - Schilcher, Heinz
A2 - Stange, Rainer
PB - KVC Verlag
ER -