Reale Dauer der fachärztlichen Weiterbildung in Deutschland – Ergebnisse der KarMed-Studie zehn Jahre nach Approbation
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Reale Dauer der fachärztlichen Weiterbildung in Deutschland – Ergebnisse der KarMed-Studie zehn Jahre nach Approbation. / Kocalevent, Rüya Daniela; Böttcher, Vivien; Boczor, Sigrid; Scherer, Martin; van den Bussche, Hendrik.
In: GESUNDHEITSWESEN, Vol. 86, No. 2, 02.2024, p. 124-129.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Journal article › Research › peer-review
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RIS
TY - JOUR
T1 - Reale Dauer der fachärztlichen Weiterbildung in Deutschland – Ergebnisse der KarMed-Studie zehn Jahre nach Approbation
AU - Kocalevent, Rüya Daniela
AU - Böttcher, Vivien
AU - Boczor, Sigrid
AU - Scherer, Martin
AU - van den Bussche, Hendrik
N1 - Thieme. All rights reserved.
PY - 2024/2
Y1 - 2024/2
N2 - Hintergrund Für die ärztliche Qualifikation ist zwischen dem Studium und der sich daran anschließenden fachärztlichen Weiterbildung zu unterscheiden Die reale Dauer des Zeitraums zwischen Approbation und fachärztlicher Anerkennung wird in Deutschland derzeit nicht systematisch erfasst.Ziel der Arbeit Mit dieser Studie soll die reale Dauer der fachärztlichen Weiterbildung in Deutschland untersucht werden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Fachgebietswahl, einer Teilzeittätigkeit sowie der Abitur- und Abschlussnote im Medizinstudium, dem Geschlecht und dem Elternstatus auf die tatsächliche Dauer der fachärztlichen Weiterbildung.Material und Methoden Datenbasis der KarMed-Studie ist die postalischen Befragung einer Kohorte, die im Jahrgang 2008/09 ihr Praktisches Jahr absolviert hat und anschließend während sieben Messzeitpunkten – zuletzt in 2019 – während ihrer fachärztlicher Weiterbildung begleitet wurde. Ausgewertet wurden Daten, die zum sechsten bzw. siebten Messzeitpunkt, sechs und zehn Jahre nach der Approbation erfasst wurden.Ergebnisse Die Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte konnte die fachärztliche Weiterbildung in der Minimalzeit abschließen, dabei hatte die Fachgebietswahl einen signifikanten Einfluss auf die Abschlusshäufigkeiten. Bezüglich der Dauer der fachärztlichen Weiterbildung konnte gezeigt werden, dass insbesondere Ärztinnen nach zehn Jahren zu einem Drittel noch keine Facharztanerkennung erreicht hatten. Dabei hatte der Elternstatus einen signifikanten Effekt in Bezug auf den Abschluss der fachärztlichen Weiterbildung bei Ärztinnen, nicht aber bei Ärzten. Regressionsanalytisch (R²corr=0,03, p<.001) ließ sich zeigen, dass der Stand der Weiterbildung mit der Abschlussnote des Medizinstudiums assoziiert ist (β=.30). Die Zufriedenheit mit der fachärztlichen Weiterbildung wurde von Ärzten höher eingeschätzt wird als von Ärztinnen.SchlussfolgerungDie Auswertungen der KarMed Studie zeigen, dass weiterhin Nachbesserungsbedarf besteht, damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Ärztinnen gewährleistet werden kann. Zukünftige Studien sollten auch die Untersuchung der Auswahlverfahren der Hochschulen und deren Zusammenhang auf die Dauer der Weiterbildung untersuchen
AB - Hintergrund Für die ärztliche Qualifikation ist zwischen dem Studium und der sich daran anschließenden fachärztlichen Weiterbildung zu unterscheiden Die reale Dauer des Zeitraums zwischen Approbation und fachärztlicher Anerkennung wird in Deutschland derzeit nicht systematisch erfasst.Ziel der Arbeit Mit dieser Studie soll die reale Dauer der fachärztlichen Weiterbildung in Deutschland untersucht werden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Fachgebietswahl, einer Teilzeittätigkeit sowie der Abitur- und Abschlussnote im Medizinstudium, dem Geschlecht und dem Elternstatus auf die tatsächliche Dauer der fachärztlichen Weiterbildung.Material und Methoden Datenbasis der KarMed-Studie ist die postalischen Befragung einer Kohorte, die im Jahrgang 2008/09 ihr Praktisches Jahr absolviert hat und anschließend während sieben Messzeitpunkten – zuletzt in 2019 – während ihrer fachärztlicher Weiterbildung begleitet wurde. Ausgewertet wurden Daten, die zum sechsten bzw. siebten Messzeitpunkt, sechs und zehn Jahre nach der Approbation erfasst wurden.Ergebnisse Die Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte konnte die fachärztliche Weiterbildung in der Minimalzeit abschließen, dabei hatte die Fachgebietswahl einen signifikanten Einfluss auf die Abschlusshäufigkeiten. Bezüglich der Dauer der fachärztlichen Weiterbildung konnte gezeigt werden, dass insbesondere Ärztinnen nach zehn Jahren zu einem Drittel noch keine Facharztanerkennung erreicht hatten. Dabei hatte der Elternstatus einen signifikanten Effekt in Bezug auf den Abschluss der fachärztlichen Weiterbildung bei Ärztinnen, nicht aber bei Ärzten. Regressionsanalytisch (R²corr=0,03, p<.001) ließ sich zeigen, dass der Stand der Weiterbildung mit der Abschlussnote des Medizinstudiums assoziiert ist (β=.30). Die Zufriedenheit mit der fachärztlichen Weiterbildung wurde von Ärzten höher eingeschätzt wird als von Ärztinnen.SchlussfolgerungDie Auswertungen der KarMed Studie zeigen, dass weiterhin Nachbesserungsbedarf besteht, damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Ärztinnen gewährleistet werden kann. Zukünftige Studien sollten auch die Untersuchung der Auswahlverfahren der Hochschulen und deren Zusammenhang auf die Dauer der Weiterbildung untersuchen
U2 - 10.1055/a-2107-4717
DO - 10.1055/a-2107-4717
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
C2 - 37459882
VL - 86
SP - 124
EP - 129
JO - GESUNDHEITSWESEN
JF - GESUNDHEITSWESEN
SN - 0941-3790
IS - 2
ER -