Macht und Ohnmacht in der ambulanten Psychotherapie im Rahmen einer gerichtlichen Auflage

Abstract

Es gibt wenige Bereiche in der Psychotherapie, in denen das Thema „Macht und Ohnmacht“ auf so unterschiedlichen Ebenen eine Rolle spielt, wie bei der Behandlung von Menschen, die ein Sexualdelikt begangen haben.
Im Übertragung- und Gegenübertragungsgeschehen können sich, wie in jeder anderen Psychotherapie auch, durch die unterschiedlichen Hintergründe und Konstellationen sowohl auf Seiten der Therapeutin oder des Therapeuten als auch des Klienten Gefühle wie Abhängigkeit, Hilflosigkeit, Überlegenheit, Wunsch nach Kontrolle usw. entwickeln. Darüber hinaus gibt es hier Besonderheiten, die sowohl den Rahmen (die institutionelle Zusammenarbeit mit staatlichen Einrichtungen, die eine Kontrollfunktion des Klienten ausführen) als auch die Inhalte der Therapie (das Sexualdelikt) betreffen. Diese haben erheblichen Einfluss auf mögliche Machtgefüge in der therapeutischen Situation.
Der Artikel gibt einen Einblick in die Besonderheiten dieser Therapieform, mögliche Implikationen werden anhand von zwei Fallbeispielen dargestellt und Wege aufgezeigt, wie man konstruktiv mit Problembereichen umgehen kann.

Bibliographical data

Original languageGerman
Article number5
ISSN1433-6308
Publication statusPublished - 12.2013