Einsatz von spezifischen Antidots bei DOAK-assoziierter schwerer gastrointestinaler Blutung – ein Expertenkonsensus
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Einsatz von spezifischen Antidots bei DOAK-assoziierter schwerer gastrointestinaler Blutung – ein Expertenkonsensus : DOAK-Antagonisierung bei gastrointestinaler Blutung. / Fuhrmann, Valentin; Koscielny, Jürgen; Vasilakis, Thomas; Andus, Tilo; Herber, Adam; Fusco, Stefano; Roeb, Elke; Schiefke, Ingolf; Rosendahl, Jonas; Dollinger, Matthias; Caca, Karel; Tacke, Frank.
In: Z GASTROENTEROL, Vol. 62, No. 5, 05.2024, p. 759-768.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Review article › Research
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TY - JOUR
T1 - Einsatz von spezifischen Antidots bei DOAK-assoziierter schwerer gastrointestinaler Blutung – ein Expertenkonsensus
T2 - DOAK-Antagonisierung bei gastrointestinaler Blutung
AU - Fuhrmann, Valentin
AU - Koscielny, Jürgen
AU - Vasilakis, Thomas
AU - Andus, Tilo
AU - Herber, Adam
AU - Fusco, Stefano
AU - Roeb, Elke
AU - Schiefke, Ingolf
AU - Rosendahl, Jonas
AU - Dollinger, Matthias
AU - Caca, Karel
AU - Tacke, Frank
N1 - Thieme. All rights reserved.
PY - 2024/5
Y1 - 2024/5
N2 - Gastrointestinale (GI) Blutungen gehören zu den häufigsten Komplikationen beim Einsatz direkt wirkender oraler Antikoagulanzien (DOAK). Für die Maßnahmen bei (vermuteter) GI-Blutung existieren klare (Notfall-)Algorithmen, bei denen im präendoskopischen Management die anamnestische Erfragung einer medikamentösen Antikoagulation und einfache Gerinnungstests erfolgen sollen. Zur Gerinnungsoptimierung werden beispielsweise Thrombozyten-Konzentrate, Frischplasma (FFP) oder Prothrombinkomplex-Präparate (PPSB) eingesetzt. Für schwere Blutungen unter dem Thrombin-Inhibitor Dabigatran steht Idarucizumab, für Blutungen unter den Faktor Xa-Inhibitoren Rivaroxaban oder Apixaban steht Andexanet alfa als spezifisches Antidot zur DOAK-Antagonisierung zur Verfügung. Diese Antidote stellen Notfallpräparate dar, die typischerweise erst nach Durchführung leitlinienkonformer multimodaler Maßnahmen einschließlich Notfallendoskopie eingesetzt werden. Eine Antagonisierung oraler Antikoagulanzien sollte bei schwerer gastrointestinaler Blutung in folgenden Situationen erfolgen: (1) refraktärer hämorrhagischer Schock, (2) endoskopisch unstillbare Blutungen, oder (3) nicht vermeidbare Verzögerungen bis zur Notfallendoskopie bei lebensbedrohlicher Blutung. Nach erfolgreicher (endoskopischer) Blutstillung sollte die Antikoagulation (z.B. DOAK, Vitamin-K-Antagonist, Heparin) unter Berücksichtigung des individuellen Blutungsrisikos und des Thromboembolierisikos wieder zeitnah (d.h. in der Regel innerhalb einer Woche) fortgeführt werden.
AB - Gastrointestinale (GI) Blutungen gehören zu den häufigsten Komplikationen beim Einsatz direkt wirkender oraler Antikoagulanzien (DOAK). Für die Maßnahmen bei (vermuteter) GI-Blutung existieren klare (Notfall-)Algorithmen, bei denen im präendoskopischen Management die anamnestische Erfragung einer medikamentösen Antikoagulation und einfache Gerinnungstests erfolgen sollen. Zur Gerinnungsoptimierung werden beispielsweise Thrombozyten-Konzentrate, Frischplasma (FFP) oder Prothrombinkomplex-Präparate (PPSB) eingesetzt. Für schwere Blutungen unter dem Thrombin-Inhibitor Dabigatran steht Idarucizumab, für Blutungen unter den Faktor Xa-Inhibitoren Rivaroxaban oder Apixaban steht Andexanet alfa als spezifisches Antidot zur DOAK-Antagonisierung zur Verfügung. Diese Antidote stellen Notfallpräparate dar, die typischerweise erst nach Durchführung leitlinienkonformer multimodaler Maßnahmen einschließlich Notfallendoskopie eingesetzt werden. Eine Antagonisierung oraler Antikoagulanzien sollte bei schwerer gastrointestinaler Blutung in folgenden Situationen erfolgen: (1) refraktärer hämorrhagischer Schock, (2) endoskopisch unstillbare Blutungen, oder (3) nicht vermeidbare Verzögerungen bis zur Notfallendoskopie bei lebensbedrohlicher Blutung. Nach erfolgreicher (endoskopischer) Blutstillung sollte die Antikoagulation (z.B. DOAK, Vitamin-K-Antagonist, Heparin) unter Berücksichtigung des individuellen Blutungsrisikos und des Thromboembolierisikos wieder zeitnah (d.h. in der Regel innerhalb einer Woche) fortgeführt werden.
U2 - 10.1055/a-2112-1834
DO - 10.1055/a-2112-1834
M3 - SCORING: Review
C2 - 37586394
VL - 62
SP - 759
EP - 768
JO - Z GASTROENTEROL
JF - Z GASTROENTEROL
SN - 0044-2771
IS - 5
ER -