Der zentrale Venendruck in der Leberchirurgie: Ein primäres Therapieziel oder ein hämodynamischer Mosaikstein?
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Der zentrale Venendruck in der Leberchirurgie: Ein primäres Therapieziel oder ein hämodynamischer Mosaikstein? / Behem, Christoph; Gräßler, Michael Florian; Trepte, Constantin.
In: ANAESTHESIST, Vol. 67, No. 10, 10.09.2018, p. 780-789.Research output: SCORING: Contribution to journal › SCORING: Review article › Research
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RIS
TY - JOUR
T1 - Der zentrale Venendruck in der Leberchirurgie: Ein primäres Therapieziel oder ein hämodynamischer Mosaikstein?
AU - Behem, Christoph
AU - Gräßler, Michael Florian
AU - Trepte, Constantin
PY - 2018/9/10
Y1 - 2018/9/10
N2 - Der zentrale Venendruck (ZVD) gilt als wichtiger Parameter des anästhesiologischen Managements in der Leberchirurgie. Zur Reduktion des Blutverlustes bei Leberresektionen wird häufig eine niedriger Zielwert des ZVD propagiert. In aktuellen Metaanalysen konnte zwar ein Zusammenhang eines niedrigen ZVD mit einer Reduktion des Blutverlustes gezeigt werden, allerdings weisen die zugrunde liegenden Studien methodologische Schwächen auf und Vorteile bezüglich Morbidität und Letalität lassen sich kaum nachweisen. Die Messung des ZVD selbst ist mit zahlreichen Limitationen und Einflussfaktoren verbunden, und die Maßnahmen zur Senkung des ZVD sind in Bezug auf die hepatische Hämodynamik nur unzureichend untersucht worden. Die Definition eines allgemeingültigen Zielbereichs für den ZVD ist infrage zu stellen. Das primäre Ziel ist die Aufrechterhaltung eines adäquaten Sauerstoffangebots und einer Euvolämie. Der ZVD sollte hierbei als Mosaikstein des hämodynamischen Managements betrachtet werden.
AB - Der zentrale Venendruck (ZVD) gilt als wichtiger Parameter des anästhesiologischen Managements in der Leberchirurgie. Zur Reduktion des Blutverlustes bei Leberresektionen wird häufig eine niedriger Zielwert des ZVD propagiert. In aktuellen Metaanalysen konnte zwar ein Zusammenhang eines niedrigen ZVD mit einer Reduktion des Blutverlustes gezeigt werden, allerdings weisen die zugrunde liegenden Studien methodologische Schwächen auf und Vorteile bezüglich Morbidität und Letalität lassen sich kaum nachweisen. Die Messung des ZVD selbst ist mit zahlreichen Limitationen und Einflussfaktoren verbunden, und die Maßnahmen zur Senkung des ZVD sind in Bezug auf die hepatische Hämodynamik nur unzureichend untersucht worden. Die Definition eines allgemeingültigen Zielbereichs für den ZVD ist infrage zu stellen. Das primäre Ziel ist die Aufrechterhaltung eines adäquaten Sauerstoffangebots und einer Euvolämie. Der ZVD sollte hierbei als Mosaikstein des hämodynamischen Managements betrachtet werden.
M3 - SCORING: Review
VL - 67
SP - 780
EP - 789
JO - ANAESTHESIST
JF - ANAESTHESIST
SN - 0003-2417
IS - 10
ER -