Der zentrale Venendruck in der Leberchirurgie: Ein primäres Therapieziel oder ein hämodynamischer Mosaikstein?

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Abstract

Der zentrale Venendruck (ZVD) gilt als wichtiger Parameter des anästhesiologischen Managements in der Leberchirurgie. Zur Reduktion des Blutverlustes bei Leberresektionen wird häufig eine niedriger Zielwert des ZVD propagiert. In aktuellen Metaanalysen konnte zwar ein Zusammenhang eines niedrigen ZVD mit einer Reduktion des Blutverlustes gezeigt werden, allerdings weisen die zugrunde liegenden Studien methodologische Schwächen auf und Vorteile bezüglich Morbidität und Letalität lassen sich kaum nachweisen. Die Messung des ZVD selbst ist mit zahlreichen Limitationen und Einflussfaktoren verbunden, und die Maßnahmen zur Senkung des ZVD sind in Bezug auf die hepatische Hämodynamik nur unzureichend untersucht worden. Die Definition eines allgemeingültigen Zielbereichs für den ZVD ist infrage zu stellen. Das primäre Ziel ist die Aufrechterhaltung eines adäquaten Sauerstoffangebots und einer Euvolämie. Der ZVD sollte hierbei als Mosaikstein des hämodynamischen Managements betrachtet werden.

Bibliographical data

Original languageGerman
ISSN0003-2417
Publication statusPublished - 10.09.2018