Achtsamkeit in der entwicklungsorientierten Suchtprävention und -therapie: Rational, Design und Ziele des Forschungsverbundes IMAC-Mind

  • IMAC-Mind Consortium

Abstract

Substanzbezogene Suchtstörungen tragen erheblich zur Krankheitslast bei. Sie haben ihren Beginn meist im Jugendalter und stellen für junge Menschen ein erhebliches und langfristiges Entwicklungsrisiko dar. Trotz Fortschritten im Verständnis der Entstehung von Suchtstörungen sind die Effekte von Prävention und Behandlung insgesamt vergleichsweise gering und neue Ansätze erforderlich. Merkmale wie Belohnungssensitivität, Impulskontrolle, Fähigkeiten zur Selbstregulation und Stressreagibilität entwickeln sich maßgeblich im Kindes- und Jugendalter und spielen neben weiteren Risiko- und Schutzfaktoren eine wichtige Rolle für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Suchtstörungen. Eine wachsende Zahl von Forschungsresultaten zeigt, dass diese Faktoren durch achtsamkeitsbasierte Interventionen günstig beeinflusst werden können und die Integration achtsamkeitsbasierter Übungen in kinder- und jugendgerechte Präventions- und Behandlungsprogramme gelingen kann. Im vorliegenden Beitrag werden die konzeptuellen Zusammenhänge zwischen der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Suchterkrankungen und Achtsamkeit zusammengefasst, vorhandene empirische Befunde mit Blick auf das Kindes- und Jugendalter diskutiert und die Interventionsmodelle, Studienziele und Studiendesigns aus dem laufenden BMBF-Forschungsnetzwerk „IMAC-Mind: Verbesserung der psychischen Gesundheit und Verringerung von Suchtgefahr im Kindes- und Jugendalter durch Achtsamkeit: Mechanismen, Prävention und Behandlung“ dargestellt.

Bibliographical data

Original languageGerman
ISSN0032-7034
Publication statusPublished - 2020

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