A novel pharmacological approach on nephroprotection during testicular cancer treatment with Cisplatin

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A novel pharmacological approach on nephroprotection during testicular cancer treatment with Cisplatin. / Czogalla, Jan.

Münster, 2015. 70 p.

Research output: Book/anthologyDissertationsResearch

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title = "A novel pharmacological approach on nephroprotection during testicular cancer treatment with Cisplatin",
abstract = "Cisplatin wird zur Therapie fortgeschrittener Hodentumoren eingesetzt. Mit Cisplatinchemotherapie k{\"o}nnen bis zu 96% der Patienten vollst{\"a}ndig geheilt werden. Eine gravierende Nebenwirkung der Therapie ist die h{\"a}ufig auftretende Nephrotoxizit{\"a}t. Die Wirkung und auch die Nebenwirkung von Cisplatin h{\"a}ngen u.a. von der Aufnahme des Medikaments in die Zelle ab. Beschriebene Aufnahmewege sind die Transporter hCTR1 (Kupfertransporter 1), hOCT2 (organischer Kationentransporter 2) und hMATE1 (multidrug- and toxin extrusion protein 1). Sie k{\"o}nnen von spezifischen Inhibitoren gehemmt werden: w{\"a}hrend Cimetidin und Pyrimethamin hMATE1 spezifisch hemmen, ist Disopyramid ein spezifischer Inhibitor von hOCT2. Ziel dieser Arbeit war, die potentiellen Cisplatintransporter in Hodentumorgewebe zu identifizieren. Dar{\"u}ber hinaus wurde in einem in vitro System untersucht, ob die selektive Hemmung der Transporter, die f{\"u}r die renale Akkumulation von Cisplatin verantwortlich sind, das Nierengewebe sch{\"u}tzt, ohne die kurative Wirkung auf den Hodentumor zu beintr{\"a}chtigen. Zu diesem Zweck untersuchten wir Hodentumorgewebe von 26 Hodentumorpatienten (Ethikvotum FOR 1041/2, 05; 28.03.2011; und 2006-588-f-S & 2008-090-f-S) auf die Expression der drei oben genannten Transporter auf mRNA- und Proteinebene und verglichen diese mit einer humanen Hodentumorzelllinie, Tcam-2. Die Rolle der einzelnen Transporter f{\"u}r die Cisplatin-Toxizit{\"a}t wurde in „human embryonic kidney“ (HEK)-Zellen, in der die einzelnen Transporter {\"u}berexprimiert wurden, untersucht. Die Sensibilit{\"a}t der Zelllinien auf Cisplatin wurde mittels der Reduktion des Farbstoffs 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid (MTT) zu Formazan gemessen. Der Cisplatin-Uptake in diesen Zelllinien wurde sowohl mittels Mikrofluoreszenz-Analyse geschlussfolgert als auch im Massenspektrometer (MS) quantifiziert. In einem dritten Schritt wurden in den selben Tests die spezifischen Inhibitoren der Transporter genutzt, um ihre Auswirkungen auf die Cisplatinaufnahme und das {\"U}berleben der Zellen zu quantifizieren. Hodentumorgewebe exprimierte nur hMATE1 und hCTR1. Tcam-2 Zellen zeigten mit den Tumoren vergleichbare Transporterexpression und eine sehr hohe Sensibilit{\"a}t gegen{\"u}ber Cisplatin (EC50: 6.6*10-5 M). Diese lie{\ss} sich mit keinem der drei Transportinhibitoren (Cimetidin, Pyrimethamin und Disopyramid) verhindern. Ihre absolute Cisplatinaufnahme, gemessen via MS, lie{\ss} sich durch hMATE1-Inhibition mittels Pyrimethamin hemmen. Disopyramid zeigte keine hemmenden Wirkungen. In den transfizierten HEK-Zellen bewirkte eine Inhibition von hOCT2 mittels Disopyramid eine Protektion vor Cisplatin-Toxizit{\"a}t und einen geringeren Cisplatinuptake (75.0% der Kontrolle). Wir schlagen daher Disopyramid als vielversprechendes Medikament zur Verhinderung von Nebenwirkungen an der Niere w{\"a}hrend der Cisplatinchemotherapie vor. ",
author = "Jan Czogalla",
year = "2015",
language = "English",

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RIS

TY - BOOK

T1 - A novel pharmacological approach on nephroprotection during testicular cancer treatment with Cisplatin

AU - Czogalla, Jan

PY - 2015

Y1 - 2015

N2 - Cisplatin wird zur Therapie fortgeschrittener Hodentumoren eingesetzt. Mit Cisplatinchemotherapie können bis zu 96% der Patienten vollständig geheilt werden. Eine gravierende Nebenwirkung der Therapie ist die häufig auftretende Nephrotoxizität. Die Wirkung und auch die Nebenwirkung von Cisplatin hängen u.a. von der Aufnahme des Medikaments in die Zelle ab. Beschriebene Aufnahmewege sind die Transporter hCTR1 (Kupfertransporter 1), hOCT2 (organischer Kationentransporter 2) und hMATE1 (multidrug- and toxin extrusion protein 1). Sie können von spezifischen Inhibitoren gehemmt werden: während Cimetidin und Pyrimethamin hMATE1 spezifisch hemmen, ist Disopyramid ein spezifischer Inhibitor von hOCT2. Ziel dieser Arbeit war, die potentiellen Cisplatintransporter in Hodentumorgewebe zu identifizieren. Darüber hinaus wurde in einem in vitro System untersucht, ob die selektive Hemmung der Transporter, die für die renale Akkumulation von Cisplatin verantwortlich sind, das Nierengewebe schützt, ohne die kurative Wirkung auf den Hodentumor zu beinträchtigen. Zu diesem Zweck untersuchten wir Hodentumorgewebe von 26 Hodentumorpatienten (Ethikvotum FOR 1041/2, 05; 28.03.2011; und 2006-588-f-S & 2008-090-f-S) auf die Expression der drei oben genannten Transporter auf mRNA- und Proteinebene und verglichen diese mit einer humanen Hodentumorzelllinie, Tcam-2. Die Rolle der einzelnen Transporter für die Cisplatin-Toxizität wurde in „human embryonic kidney“ (HEK)-Zellen, in der die einzelnen Transporter überexprimiert wurden, untersucht. Die Sensibilität der Zelllinien auf Cisplatin wurde mittels der Reduktion des Farbstoffs 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid (MTT) zu Formazan gemessen. Der Cisplatin-Uptake in diesen Zelllinien wurde sowohl mittels Mikrofluoreszenz-Analyse geschlussfolgert als auch im Massenspektrometer (MS) quantifiziert. In einem dritten Schritt wurden in den selben Tests die spezifischen Inhibitoren der Transporter genutzt, um ihre Auswirkungen auf die Cisplatinaufnahme und das Überleben der Zellen zu quantifizieren. Hodentumorgewebe exprimierte nur hMATE1 und hCTR1. Tcam-2 Zellen zeigten mit den Tumoren vergleichbare Transporterexpression und eine sehr hohe Sensibilität gegenüber Cisplatin (EC50: 6.6*10-5 M). Diese ließ sich mit keinem der drei Transportinhibitoren (Cimetidin, Pyrimethamin und Disopyramid) verhindern. Ihre absolute Cisplatinaufnahme, gemessen via MS, ließ sich durch hMATE1-Inhibition mittels Pyrimethamin hemmen. Disopyramid zeigte keine hemmenden Wirkungen. In den transfizierten HEK-Zellen bewirkte eine Inhibition von hOCT2 mittels Disopyramid eine Protektion vor Cisplatin-Toxizität und einen geringeren Cisplatinuptake (75.0% der Kontrolle). Wir schlagen daher Disopyramid als vielversprechendes Medikament zur Verhinderung von Nebenwirkungen an der Niere während der Cisplatinchemotherapie vor.

AB - Cisplatin wird zur Therapie fortgeschrittener Hodentumoren eingesetzt. Mit Cisplatinchemotherapie können bis zu 96% der Patienten vollständig geheilt werden. Eine gravierende Nebenwirkung der Therapie ist die häufig auftretende Nephrotoxizität. Die Wirkung und auch die Nebenwirkung von Cisplatin hängen u.a. von der Aufnahme des Medikaments in die Zelle ab. Beschriebene Aufnahmewege sind die Transporter hCTR1 (Kupfertransporter 1), hOCT2 (organischer Kationentransporter 2) und hMATE1 (multidrug- and toxin extrusion protein 1). Sie können von spezifischen Inhibitoren gehemmt werden: während Cimetidin und Pyrimethamin hMATE1 spezifisch hemmen, ist Disopyramid ein spezifischer Inhibitor von hOCT2. Ziel dieser Arbeit war, die potentiellen Cisplatintransporter in Hodentumorgewebe zu identifizieren. Darüber hinaus wurde in einem in vitro System untersucht, ob die selektive Hemmung der Transporter, die für die renale Akkumulation von Cisplatin verantwortlich sind, das Nierengewebe schützt, ohne die kurative Wirkung auf den Hodentumor zu beinträchtigen. Zu diesem Zweck untersuchten wir Hodentumorgewebe von 26 Hodentumorpatienten (Ethikvotum FOR 1041/2, 05; 28.03.2011; und 2006-588-f-S & 2008-090-f-S) auf die Expression der drei oben genannten Transporter auf mRNA- und Proteinebene und verglichen diese mit einer humanen Hodentumorzelllinie, Tcam-2. Die Rolle der einzelnen Transporter für die Cisplatin-Toxizität wurde in „human embryonic kidney“ (HEK)-Zellen, in der die einzelnen Transporter überexprimiert wurden, untersucht. Die Sensibilität der Zelllinien auf Cisplatin wurde mittels der Reduktion des Farbstoffs 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid (MTT) zu Formazan gemessen. Der Cisplatin-Uptake in diesen Zelllinien wurde sowohl mittels Mikrofluoreszenz-Analyse geschlussfolgert als auch im Massenspektrometer (MS) quantifiziert. In einem dritten Schritt wurden in den selben Tests die spezifischen Inhibitoren der Transporter genutzt, um ihre Auswirkungen auf die Cisplatinaufnahme und das Überleben der Zellen zu quantifizieren. Hodentumorgewebe exprimierte nur hMATE1 und hCTR1. Tcam-2 Zellen zeigten mit den Tumoren vergleichbare Transporterexpression und eine sehr hohe Sensibilität gegenüber Cisplatin (EC50: 6.6*10-5 M). Diese ließ sich mit keinem der drei Transportinhibitoren (Cimetidin, Pyrimethamin und Disopyramid) verhindern. Ihre absolute Cisplatinaufnahme, gemessen via MS, ließ sich durch hMATE1-Inhibition mittels Pyrimethamin hemmen. Disopyramid zeigte keine hemmenden Wirkungen. In den transfizierten HEK-Zellen bewirkte eine Inhibition von hOCT2 mittels Disopyramid eine Protektion vor Cisplatin-Toxizität und einen geringeren Cisplatinuptake (75.0% der Kontrolle). Wir schlagen daher Disopyramid als vielversprechendes Medikament zur Verhinderung von Nebenwirkungen an der Niere während der Cisplatinchemotherapie vor.

UR - http://d-nb.info/1067674268

M3 - Dissertations

BT - A novel pharmacological approach on nephroprotection during testicular cancer treatment with Cisplatin

CY - Münster

ER -