Zwischen Stillstand und Neuerung: Zur Dynamik des Diskurses über Transsexualität und Geschlechts­dysphorie

Abstract

Während in den vergangenen zwei Jahrzehnten nun endlich die Homosexualität auch innerhalb der psychodynamischen Schulen entpathologisiert und als Normvariante begriffen wurde, scheint der Diskurs über transsexuelle Entwicklung zu stagnieren und angesichts von geplanten und bereits vollzogenen Gesetzesänderungen wie der Einführung des dritten Geschlechts in einem zeitlosen Vakuum zu verharren. Der fachliche Diskurs ist gekennzeichnet durch Polarisierungen, die die Entstehung eines lebendigen Entwicklungsraumes lähmen, der gleichzeitig so notwendig gebraucht werden würde, um das Zeitphänomen der wachsenden Anzahl von sich als geschlechtlich inkongruent verortenden Menschen zu verstehen. Im Text wird die Struktur und sich entfaltende Dynamik dieses Diskurses genauer betrachtet und in ihren Konsequenzen für Behandler:innen, Betroffene und Institutionen aufgezeigt.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1618-7830
DOIs
StatusVeröffentlicht - 14.11.2022