Zusammenhang zwischen der Inzidenz früher Stadien und der Mortalität beim malignen Melanom - eine bevölkerungsbasierte ökologische Studie

  • Laura Schumann (Geteilte/r Erstautor/in)
  • Nora Eisemann (Geteilte/r Erstautor/in)
  • Jobst Augustin
  • Joachim Kieschke
  • Martin Meyer
  • Hiltraud Kajüter
  • Alexander Katalinic

Abstract

Hintergrund
In Deutschland wurde 2008 ein flächendeckendes Hautkrebsscreening eingeführt, um die Hautkrebsmortalität und -morbidität zu senken. Noch unklar ist jedoch die Wirksamkeit des Programms. Wir untersuchen den Zusammenhang zwischen der Inzidenz von Melanom-Frühstadien und Melanom-Mortalität in den Folgejahren, wobei die Inzidenz von Melanom-Frühstadien als Surrogatparameter für Screening-Teilnahme und Früherkennung verwendet wird.

Methodik
Für 244 deutsche Landkreise wurden Daten zur Melanom-Inzidenz von 2005–2016 und zur Melanom-Mortalität von 2005–2018 erhoben. Die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Maßen der Inzidenz und Mortalität wurden mit Korrelationsanalysen und linearen Regressionen untersucht.

Ergebnisse
Die Melanom-Inzidenz früher Stadien (in situ und T1) stieg nach Einführung des Screenings (2005–2007 vs. 2008–2010) um 69%. Im Gegensatz dazu gab es bei der Mortalität keinen zeitlichen Trend. Die Korrelationen zwischen Inzidenz- und Mortalitätsvariablen lagen zwischen –0,14 und 0,10 (nicht signifikant). Die linearen Regressionsanalysen ergaben, dass die Mortalität sechs Jahre nach Einführung des Screenings mit zunehmendem Anstieg der Inzidenz früher Stadien abnimmt (b = –0,0029, 95%-Konfidenzintervall [–0,0066; 0,0007]).

Schlussfolgerungen
Die geschätzten bevölkerungsbezogenen Auswirkungen des Hautkrebsscreenings auf die Melanom-Mortalität waren minimal und nicht signifikant. Eine mögliche Wirksamkeit kann daher nicht nachgewiesen werden.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1610-0379
DOIs
StatusVeröffentlicht - 12.2023
PubMed 38063280