Der gezielte Einsatz von Musik im Rahmen einer therapeutischen Beziehung hat sich als Bestandteil eines multimodalen Behandlungskonzeptes in den meisten Kliniken etabliert. Der Beitrag stellt die psychodynamische Musiktherapie aus der Perspektive klinischen Arbeitens vor. Es werden theoretische Grundlagen, aktuelle Forschungsdaten und ausgewählte Fallbeispiele beschrieben. Illustriert wird, wie die Musiktherapie musikalische Parameter nutzt, um Konflikte, Strukturniveau und Beziehungsmuster zu identifizieren sowie maladaptiven Beziehungsmustern mit Interventionen zu begegnen. Durch den Einsatz von unterschiedlichen musiktherapiespezifischen und an anderen psychotherapeutischen Verfahren orientierten Techniken können Patient*innen neue Beziehungserfahrungen machen. Für die Wirksamkeit der Musiktherapie liegt zunehmend empirische Evidenz vor, was sich auch in den Empfehlungen der S3-Leitlinien für verschiedene Störungsbilder widerspiegelt.