Survey zu Aus-, Weiter- und Fortbildungsangeboten in Evidenzbasierter Medizin

  • Joshua Dörr
  • Arash Valipour
  • Reinhard Strametz
  • Gabriele Meyer
  • Dagmar Lühmann
  • Johann Steurer
  • Karl Horvath
  • Norbert Donner-Banzhoff
  • Johannes Forster
  • Karsta Sauder
  • Günther Ollenschläger
  • Falk Ochsendorf
  • Tobias Weberschock

Abstract

Einleitung: In einem 2011/12 durchgeführten Survey zur Aus-, Weiter- und Fortbildungssituation in Evidenzbasierter Medizin (EbM)in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde eine deutliche Zunahme an Aus-, Weiter-, und Fortbildungsveranstaltungen beschrieben, die für verschiedene Zielgruppen angeboten werden. Um Aussagen über einen möglichen berufsgrup-
penspezifischen bzw. übergreifenden Charakter von EbM-Bildungsangeboten machen zu können, wurden unter der Frage von Unterschieden und Gemeinsamkeiten die Inhalte und Strukturen der Veranstaltungen miteinander verglichen.
Methoden: Im ersten Schritt wurden verschiedene Institutionen im Gesundheitswesen kontaktiert, die Teilnehmer der EbM-Akademie als key informants befragt und die Mitglieder der deutschsprachigen allgemeinmedizinischen Fachgesellschaften und des Deutschen Netzwerkes Evidenzbasierte Medizin angeschrieben, um potentielle Anbieter von Veranstaltungen zu identifizieren. Im zweiten Schritt wurden pilotierte Detailfragebögen versendet, die eine zielgruppenspezifische Analyse der Inhalte, der Strukturen und der didaktischen Methoden ermöglichten.
Ergebnisse: Von185 beschriebenen Veranstaltungen richten sich 117 (63,8%)an Studierende, 70 (37,8%) an Ärzte und 55 (29,7%)an Pflegende und Angehörige anderer Gesundheitsfachberufe. Weitere große Zielgruppen sind allgemein Interessierte im Gesundheitswesen mit 38 (20,5%) und Patienten mit 18 (9,7%) Veranstaltungen (Mehrfachnennungen möglich). Während Studierende vor allem in Pflichtveranstaltungen im Seminar-, Kurs-, oder Vorlesungsformat mit einer höheren Teilnehmerzahl unterrichtet werden, finden die Angebote für die anderen Zielgruppen neben Seminaren und Kursen häufig als Workshops in kleineren Gruppen auf freiwilliger Basis in vergleichbarer Stundenzahl statt.
Inhaltlich werden in allen Zielgruppen vorwiegend die ersten drei Schritte der EbM nach Sackett an Teilnehmer mit wenigen Vorkenntnissen vermittelt. Spezielle Inhalte sind unterschiedlich verteilt und zeigen einen gewissen Zuschnitt auf die entsprechenden Berufsgruppen.
Diskussion und Schlussfolgerung: Strukturelle Unterschiede in den Veranstaltungen verschiedener Zielgruppen sind am ehesten auf unterschiedliche Rahmenbedingungen in Beruf und Ausbildung zurückzuführen. Die inhaltlichen Parallelen weisen jedoch auf deutliche Übereinstimmungen in der Vermittlung der Grundlagen hin, wobei durch spezielle Inhalte individuelle Schwerpunkte gesetzt werden.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungSurvey on evidence-based medicine teaching activities in the German-speaking area: a target-group specific analysis
OriginalspracheDeutsch
ISSN1865-9217
DOIs
StatusVeröffentlicht - 01.01.2014
Extern publiziertJa
PubMed 24780716