Substanzgebrauchsstörung und nicht-substanzgebundene Süchte im DSM-5

Abstract

Zusammenfassung. Der Beitrag informiert über die Eingliederung der Suchtstörungen in die Fünfte Auflage des Diagnostischen und
statistischenManuals psychischer Störungen (DSM-5) der American Psychiatric Association (APA). Eine DSM-5-Diagnose wird entlang
einer Schweregrads-Dimension «Substanzgebrauchsstörung» (Substance Use Disorder) gestellt, wofür explizit operationalisierte diagnostische
Kriterien vorgegeben sind. Als einzige «Verhaltenssucht» wurde die «Glücksspielstörung» (Gambling Disorder) in das DSM-5
aufgenommen, zusätzlich wurden vorläufige Kriterien für eine «Koffeingebrauchsstörung» (Caffeine Use Disorder) sowie für eine «Internetspielstörung
» (Internet Gaming Disorder) definiert und in das Kapitel III (Störungsbilder, die weiterer Forschung bedürfen) integriert.
Für die Versorgung suchtgefährdeter und süchtiger Kinder und Jugendlicher in Deutschland hätte eine Übernahme des Kriterienkataloges
des DSM-5 weitreichende Folgen. Da die diagnostische Schwelle niedriger ist, würden mehr Patienten einen Behandlungsanspruch
erhalten. Aus kinder- und jugendpsychiatrischer Sicht ist die damit verbundene Stärkung von Frühinterventionen bei den
Suchtstörungen zu begrüßen. Die neuen Kapitel III-Diagnosen werden durch die erstmals vereinheitlichte Definition von diagnostischen
Kriterien international vergleichbare Forschung stimulieren.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungSubstance-related and addictive disorders in the DSM-5
OriginalspracheDeutsch
ISSN1422-4917
DOIs
StatusVeröffentlicht - 01.03.2014
PubMed 24571817