Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Versorgungsforschung – eine Survey-Studie

Abstract

Hintergrund
Nachwuchswissenschaftler*innen in der Versorgungsforschung sind in einem fachübergreifenden Forschungsgebiet tätig. Bisher ist die Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland ausschließlich aus Erhebungen einzelner Fachdisziplinen bekannt, welche die Belange von Nachwuchswissenschaftler*innen in der Versorgungsforschung nur unzureichend widerspiegeln. Daher wurde von der Arbeitsgruppe Nachwuchsförderung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung (DNVF) eine initiale Bestandserhebung durchgeführt. Mittels der gewonnenen Daten können folgende Forschungsfragen beantwortet werden: (1) Welche soziodemographischen Merkmale charakterisieren den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Versorgungsforschung? (2) Welchen berufsbiographischen Hintergrund haben Nachwuchswissenschaftler*innen in der Versorgungsforschung? (3) Wie sehen die Tätigkeitsfelder des wissenschaftlichen Nachwuchses aus? (4) Welche beruflichen Perspektiven haben Nachwuchswissenschaftler*innen?

Methode
Die Befragung der Nachwuchswissenschaftler*innen erfolgte im Rahmen einer Onlinesurvey-Studie von Oktober 2028 bis Februar 2019. Adressat*innen der Studie waren Personen, die derzeit in Deutschland als Nachwuchswissenschaftler*innen in der Versorgungsforschung tätig sind. Die Onlinesurvey-Studie wurde mittels eines standardisierten Fragebogens durchgeführt. Die Rekrutierung der Studienteilnehmer*innen erfolgte über die Zugangsmöglichkeiten des DNVF sowie mittels Schneeballverfahren.

Ergebnisse
An der Onlinesurvey-Studie nahmen 336 Nachwuchswissenschaftler*innen im Alter von 23 bis 57 Jahren teil, von denen 102 promoviert waren. Der größte Teil war als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (58 %) und in einem befristeten Arbeitsverhältnis beschäftigt (75 %); 69 % von ihnen an einer Hochschule, gefolgt von Einrichtungen des Gesundheitswesens (17 %) und außeruniversitären Forschungseinrichtungen (16 %). Etwa ein Drittel der Befragten (36 %) hatte vor dem Studium eine Berufsausbildung abgeschlossen. Von den Teilnehmenden gaben 50 % an, stark bzw. sehr stark eine berufliche Perspektive an der Universität anzustreben, 43 % an einer außeruniversitären Forschungseinrichtung und 30 % an einer Fachhochschule.

Diskussion
Die Ergebnisse zeigen die Heterogenität in Bezug auf Alter und Berufsbiographie des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Versorgungsforschung. Nur wenige Nachwuchswissenschaftler*innen haben entfristete Stellen. Dennoch wünscht sich die Mehrheit der Befragten eine berufliche Zukunft an einer Universität, einer Forschungseinrichtung oder einer Fachhochschule. Welche beruflichen Wege Nachwuchswissenschaftler*innen in der Versorgungsforschung einschlagen (können), sollte in weiterführenden Studien untersucht werden.

Schlussfolgerung
Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bleibt ausbaufähig.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungThe situation of early career researchers in health services research: A survey study
OriginalspracheDeutsch
ISSN1865-9217
DOIs
StatusVeröffentlicht - 06.2024

Anmerkungen des Dekanats

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PubMed 38811296