Regionale Variationen in der Versorgung von Patienten mit Psoriasis und atopischer Dermatitis in Deutschland

Abstract

Hintergrund
Psoriasis (Pso) und atopische Dermatitis (AD) sind chronische Hauterkrankungen, die zu erheblichen physischen und psychischen Beeinträchtigungen, finanziellen Belastungen und Einbußen an Lebensqualität führen. Nach früheren Daten weist die Versorgung regionale Unterschiede auf.

Fragestellung und Zielsetzung
Ziel war die Analyse der Epidemiologie sowie der Versorgungssituation von Versicherten (VS) mit Pso und AD in Deutschland (D) im regionalen Vergleich.

Methode
Untersucht wurden Daten der Techniker Krankenkasse für das Jahr 2019 hinsichtlich der Behandlungsprävalenzen sowie der Arzneimittel(AM)-Versorgung auf Ebene der Regionen aller kassenärztlichen Vereinigungen.

Ergebnisse
Die Gesamtprävalenz der Pso lag 2019 bei 2,5 % (ca. 2 Mio. VS in D), die der AD bei 4,2 % (ca. 3,6 Mio. VS). Bei Pso wurden vielfach leitliniengerechte AM-Innovationen, jedoch immer noch im Übermaß systemische Glukokortikosteroide (GKS) eingesetzt. Regional zeigten sich ausgeprägte Disparitäten mit höheren Verordnungsquoten der Innovationen im Norden und Osten. Versicherte mit AD erhielten topisch am häufigsten GKS (ca. 88 %), davon meist der Klasse III (66 %), und deutlich seltener die ebenfalls leitlinienkonformen Calcineurininhibitoren (< 10 %). Systemisch wurden mit Abstand am häufigsten GKS eingesetzt (ca. 25 % aller VS mit AM-Verordnungen). Dupilumab als einziges bislang zugelassenes Langzeit-AM wurde mit einem Anteil von unter 1 % sehr selten verordnet. Auch hier fanden sich große regionale Unterschiede ähnlich wie bei Pso.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungRegional variations in healthcare for patients with psoriasis and atopic dermatitis in Germany
OriginalspracheDeutsch
ISSN0017-8470
DOIs
StatusVeröffentlicht - 01.2022

Anmerkungen des Dekanats

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PubMed 34821976