Psoriasis bei Kindern

Abstract

Die Psoriasis vulgaris ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die mit charakteristischen kutanen und extrakutanen Manifestationen einhergeht. In deutschen epidemiologischen Studien fand sich eine Prävalenz der Psoriasis von 2,1 bis 2,5 % in der gesamten Bevölkerung und bei Kindern von 0,7 %. Von Bedeutung ist sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen die Komorbidität mit Erkrankungen aus dem metabolischen Formenkreis, welche insbesondere mit erhöhten kardiovaskulären Risiken einhergeht. Die Psoriasis ist Ausdruck einer immunologischen, T-Zell-vermittelten Entzündungs-Reaktion, die einen Ansatzpunkt für die verschiedenen Therapieoptionen darstellt. Die Therapie der Psoriasis bei Erwachsenen ist in einer S3-Leitlinie dargestellt, die jedoch auf Kinder nicht angewendet werden kann, weil für diese die meisten der Präparate nicht zugelassen oder sogar kontraindiziert sind. In einer Konsensusempfehlung deutscher Dermatologen wurden deswegen die verbliebenen Optionen zur Therapie der juvenilen Psoriasis zusammengefasst. Die topische Therapie mit Glukokortikosteroiden und alternativ Vitamin-D3-Derivaten steht dabei im Vordergrund. Bei schwerer juveniler Psoriasis können in begründeten Fällen auch systemische immunmodulierende Therapien zum Einsatz kommen. In einer Auswertung bundesweiter Krankenkassendaten zur Therapie der Psoriasis bei Kindern zeigte sich, dass von Internisten/Kinderärzten und Hausärzten weitaus häufiger systemische Steroide und weitaus seltener topische Vitamin-D3-Analoga eingesetzt werden. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass das in den Konsensusempfehlungen formulierte Therapiespektrum noch nicht ausreichend genutzt wird, und die Notwendigkeit einer leitliniengerechten Therapie und der Implementierung neu gewonnener Daten zur Therapieevidenz bei der Psoriasis im Kindesalter besteht.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN0030-9346
StatusVeröffentlicht - 2014