Perspektive Prävention: Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern in Deutschland
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Perspektive Prävention: Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern in Deutschland. / Reiß, Franziska; Napp, Ann-Kathrin; Erhart, Michael; Devine, Janine; Dadaczynski, Kevin; Kaman, Anne; Ravens-Sieberer, Ulrike.
in: BUNDESGESUNDHEITSBLA, Jahrgang 66, Nr. 4, 04.2023, S. 391-401.Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/Zeitung › SCORING: Zeitschriftenaufsatz › Forschung › Begutachtung
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TY - JOUR
T1 - Perspektive Prävention: Psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern in Deutschland
AU - Reiß, Franziska
AU - Napp, Ann-Kathrin
AU - Erhart, Michael
AU - Devine, Janine
AU - Dadaczynski, Kevin
AU - Kaman, Anne
AU - Ravens-Sieberer, Ulrike
N1 - © 2023. The Author(s).
PY - 2023/4
Y1 - 2023/4
N2 - HintergrundDie COVID-19-Pandemie hat das Lernen und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinflusst. Ziel des Beitrags ist, psychische Auffälligkeiten von SchülerInnen im Pandemieverlauf, familiäre Belastungen sowie Unterstützungsbedarf in Abhängigkeit von der Schulform zu untersuchen. Ansätze schulischer Prävention und Gesundheitsförderung werden diskutiert.MethodikDatengrundlage sind die bevölkerungsbezogene COPSY(COrona und PSYche)-Studie (T1: 05/2020 – T4: 02/2022) und die BELLA-Studie (T0, präpandemischer Vergleich). Je Messzeitpunkt (T) wurden etwa 1600 Familien mit Schulkindern im Alter von 7 bis 19 Jahren befragt. Psychische Auffälligkeiten wurden mittels SDQ erfasst, familiäre Belastungen und Unterstützungsbedarfe mittels Einzelitems im Elternbericht.ErgebnissePsychische Auffälligkeiten haben bei SchülerInnen aller Schulformen zugenommen und stabilisieren sich seither auf hohem Niveau. Besonders betroffen sind GrundschülerInnen (Anstieg von 16,9 % präpandemisch auf 40,0 % zu T2), v. a. bei Verhaltensauffälligkeiten (11,7 % auf 24,6 %) und Hyperaktivität (13,9 % auf 34,0 %). SchülerInnen der Haupt‑/Real‑/Gesamtschule zeigen ebenfalls verstärkte psychische Auffälligkeiten (21,4 % auf 30,4 %). Pandemiebedingte Belastungen sind durchgehend hoch, ebenso der Unterstützungsbedarf von Familien, der sich v. a. an Schule/Lehrende sowie ExpertInnen richtet.DiskussionEs besteht ein hoher Bedarf an Maßnahmen der psychischen Gesundheitsförderung und Prävention im Setting Schule. Diese sollten ab dem Grundschulalter im Sinne eines Whole School Approach auf verschiedenen Ebenen ansetzen und außerschulische Akteure einbeziehen. Es bedarf verbindlicher gesetzlicher Vorgaben in allen Bundesländern, um Rahmbedingungen und Strukturen der schulischen Gesundheitsförderung und Prävention, einschließlich der dafür benötigten Ressourcen, zu schaffen.
AB - HintergrundDie COVID-19-Pandemie hat das Lernen und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beeinflusst. Ziel des Beitrags ist, psychische Auffälligkeiten von SchülerInnen im Pandemieverlauf, familiäre Belastungen sowie Unterstützungsbedarf in Abhängigkeit von der Schulform zu untersuchen. Ansätze schulischer Prävention und Gesundheitsförderung werden diskutiert.MethodikDatengrundlage sind die bevölkerungsbezogene COPSY(COrona und PSYche)-Studie (T1: 05/2020 – T4: 02/2022) und die BELLA-Studie (T0, präpandemischer Vergleich). Je Messzeitpunkt (T) wurden etwa 1600 Familien mit Schulkindern im Alter von 7 bis 19 Jahren befragt. Psychische Auffälligkeiten wurden mittels SDQ erfasst, familiäre Belastungen und Unterstützungsbedarfe mittels Einzelitems im Elternbericht.ErgebnissePsychische Auffälligkeiten haben bei SchülerInnen aller Schulformen zugenommen und stabilisieren sich seither auf hohem Niveau. Besonders betroffen sind GrundschülerInnen (Anstieg von 16,9 % präpandemisch auf 40,0 % zu T2), v. a. bei Verhaltensauffälligkeiten (11,7 % auf 24,6 %) und Hyperaktivität (13,9 % auf 34,0 %). SchülerInnen der Haupt‑/Real‑/Gesamtschule zeigen ebenfalls verstärkte psychische Auffälligkeiten (21,4 % auf 30,4 %). Pandemiebedingte Belastungen sind durchgehend hoch, ebenso der Unterstützungsbedarf von Familien, der sich v. a. an Schule/Lehrende sowie ExpertInnen richtet.DiskussionEs besteht ein hoher Bedarf an Maßnahmen der psychischen Gesundheitsförderung und Prävention im Setting Schule. Diese sollten ab dem Grundschulalter im Sinne eines Whole School Approach auf verschiedenen Ebenen ansetzen und außerschulische Akteure einbeziehen. Es bedarf verbindlicher gesetzlicher Vorgaben in allen Bundesländern, um Rahmbedingungen und Strukturen der schulischen Gesundheitsförderung und Prävention, einschließlich der dafür benötigten Ressourcen, zu schaffen.
U2 - 10.1007/s00103-023-03674-8
DO - 10.1007/s00103-023-03674-8
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
C2 - 36899197
VL - 66
SP - 391
EP - 401
JO - BUNDESGESUNDHEITSBLA
JF - BUNDESGESUNDHEITSBLA
SN - 1436-9990
IS - 4
ER -