Perioperative Antibiotikaprophylaxe bei Hüftoperationen

  • A Katzer
  • J V Wening
  • P Kupka
  • Norbert Meenen
  • K H Jungbluth

Abstract

Eine der schwerwiegendsten Komplikationen unfallchirurgischer Operationen ist die postoperative Osteitis. Um dieses Risiko auf ein Minimum zu reduzieren, wird bei Gelenkeingriffen eine perioperative Antibiotikaprophylaxe allgemein empfohlen. Als Kriterien für die Eignung einer Substanz als Prophylaktikum gelten unter anderem das Wirkspektrum im Hinblick auf die zu erwartenden Keime, die Verweildauer im Organismus und das Penetrationsvermögen in das gefährdete Gewebe. In der vorliegenden Arbeit wurden bei 30 Patienten, die sich aufgrund einer medialen Schenkelhalsfraktur der Implantation einer Hüftgelenktotalendoprothese unterziehen mußten, die systemischen und lokalen Wirkspiegel nach einmaliger intravenöser Gabe von 1500 mg Cefuroxim in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Verabreichung untersucht. Die Analyse der Gewebe- und Serumproben erfolgte mittels Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie (HPLC). Die Ergebnisse zeigen, daß die Gewebespiegel des Intermediär-Cephalosporins nach einmaliger Verabreichung im Durchschnitt auch nach vier Stunden noch einem Mehrfachen der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des häufigsten Keimes, Staphylococcus aureus, entsprechen. Der optimale Zeitpunkt für die gewählte Applikationsform liegt unmittelbar präoperativ, und die gemessenen Konzentrationen legen nahe, daß eine mehrfach wiederholte Verabreichung von Cefuroxim im Sinne einer Kurzzeitprophylaxe nicht erforderlich ist.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungPerioperative antibiotic prophylaxis in total hip joint replacement — penetration into bone, capsule and cartilage as illustrated by the example of cefuroxime
OriginalspracheDeutsch
Aufsatznummer4
ISSN0340-2649
DOIs
StatusVeröffentlicht - 1997
pubmed 9381608