Im Dezember 2009 wurde die erste Fassung der Nationalen Versorgungsleitlinie Chronische Herzinsuffizienz (NVL-HI) fertig gestellt. Sie enthält Empfehlungen für Qualitätsindikatoren zur chronischen Herzinsuffizienz. Gegenstand dieses Beitrages ist die kritische Einschätzung darüber, inwieweit vorgeschlagene Qualitätsindikatoren über so genannte „Routinedaten“ (das sind die Daten, die von den Versorgern regelmäßig an die Kostenträger im Gesundheitssystem übermittelt werden) ermittelt werden können. Hierfür wurden die Erfahrungen und Daten genutzt, die bisher im Rahmen des Projekts CONTENT (CONTinuous morbidity registration Epidemiologic NeTwork) in der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung Heidelberg gesammelt wurden. Für alle 9 empfohlenen Qualitätsindikatoren wurde die Möglichkeit geprüft, ob sich für den jeweiligen Indikator die korrespondierenden Zähler und Nenner aus den Routinedatensätzen der Datenbasis zu ermitteln lassen, um daraus Aussagen über deren Berechenbarkeit im gegebenen Kontext zu treffen. Nach näherer Überprüfung lässt sich im gegebenen Kontext lediglich der Qualitätsindikator „Beta-Rezeptorenblocker“ aus Routinedaten ermitteln. Dieser spiegelt den Anteil der Patienten, die eine Pharmakotherapie mit Betarezeptorenblockern erhalten, an allen Patienten mit NYHA-Stadium II bis IV ohne Kontraindikationen wider. Für eine flächendeckende automatische Ermittlung dieses Indikators müssen jedoch auch das NYHA-Stadium und potentielle Kontraindikationen für Betarezeptorenblocker detailliert und flächendeckend erfasst werden und diese Daten zentral zusammengeführt werden. Dazu wäre ein ausgereiftes, sektorenübergreifendes Datenerfassungs- und -austauschkonzept eine notwendige Voraussetzung.