Nach der Seuche: Wie und wozu wurden historische Eindämmungsmaßnahmen evaluiert?

Abstract

Auch die Aufarbeitung von Seuchen hat ihre Geschichte. Sie weckt die Hoffnung, besser für die Pandemien der Zukunft gewappnet zu sein. Bisweilen aber waren selbst medizinisch-wissenschaftliche Rückblicke nicht frei von politischen und wirtschaftlichen Interessen. Der Beitrag holt kurz ins Bewusstsein, dass auch anerkannte historische Betrachtungen von Seuchen gewissen Leitbildern folgen. Dann schildert er das auffällige Ziel öffentlicher Gesundheitssaufklärung ab den 1960er Jahren, staatliche Interventionen bei der Bekämpfung von Seuchen als möglichst sanft und unauffällig darzustellen. Die Die Erwähnung seuchenpolizeilicher Repressionen wurde zum Tabu. Umso mehr irritierte ihre Implementierung im Krisenfall. Zur Kommunikation in Seuchenzeiten gehören nicht nur vermeintlich wohlgeplante staatliche Verlautbarungen. Am Beispiel der Cholera-Schriften von 1831 wird die Rolle publikationsfreudiger Laien evaluiert, und anhand der Hamburger Cholera-Epidemie von 1892 der Versuch eines großen Pressehauses, retrospektiv Deutungsmacht über die Seuche zu gewinnen.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
TitelInfektionen und Gesellschaft : Was haben wir von COVID-19 gelernt?
Redakteure/-innenLohse Ansgar, Mettenleiter Thomas
ERFORDERLICH bei Buchbeitrag: Seitenumfang9
ErscheinungsortHeidelberg
Herausgeber (Verlag)Springer
Erscheinungsdatum2022
Auflage1
Seiten42-51
ISBN (Print)978-3-662-66072-0
ISBN (elektronisch)978-3-662-66073-7
DOIs
StatusVeröffentlicht - 2022

Anmerkungen des Dekanats

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