Lungenfunktion in der NAKO Gesundheitsstudie: Methoden und erste Ergebnisse

  • Stefan Karrasch
  • Annette Peters
  • Christa Meisinger
  • Maike Ferland
  • Lina Jaeschke
  • Tobias Pischon
  • Julia Fricke
  • Thomas Keil
  • Sylvia Gastell
  • Matthias Schulze
  • Mirko Brandes
  • Kathrin Günther
  • Oliver Kuß
  • Tamara Schikowski
  • Carina Emmel
  • Karl-Heinz Jöckel
  • Karin B Michels
  • Claus-Werner Franzke
  • Susan Langer
  • Rafael Mikolajczyk
  • Annika Jagodzinski
  • Heiko Becher
  • Stefanie Castell
  • Yvonne Kemmling
  • Sabina Waniek
  • Wolfgang Lieb
  • Kerstin Wirkner
  • Markus Loeffler
  • Karin Halina Greiser
  • Rudolf Kaaks
  • Nicole Legath
  • Klaus Berger
  • Sabine Schipf
  • Wolfgang Hoffmann
  • Anja Sedlmeier
  • Michael Leitzmann
  • Hermann Brenner
  • Bernd Holleczek
  • Holger Schulz

Abstract

Hintergrund

Eine Erhebung des respiratorischen Gesundheitszustandes auf Grundlage bundesweit einheitlich durchgeführter Lungenfunktionsmessungen lag in Deutschland bislang nicht vor. Dieser Beitrag beschreibt das Vorgehen bei der Untersuchung der Lungenfunktion in der NAKO Gesundheitsstudie und stellt erste Ergebnisse auf der Datenbasis zur Halbzeit der Basiserhebung vor.
Material und Methoden

Es wurden eine Spirometrie (Level 1) und eine Messung des exhalierten Stickstoffmonoxids (FeNO, Level 2) durchgeführt. Das Qualitätssicherungskonzept beinhaltete regelmäßige Schulungen der Lungenfunktionsprüfung an verschiedenen NAKO-Standorten, Zwischenauswertungen zur Untersuchungsqualität und regelmäßige Kalibrations‑/Messkontrollen der Untersuchungsgeräte. Für die Spirometrie wurde zudem ein stufenweises Vorgehen zur Offlinequalitätskontrolle auf Basis der Fluss-Volumen-Rohkurven etabliert.
Ergebnisse

In den betrachteten Daten (n = 101.734) lag eine Spirometrie bei 86.893 Teilnehmenden und eine FeNO-Messung bei 15.228 Teilnehmenden vor. Es fand sich im Mittel (±SD) für die Einsekundenkapazität (FEV1) ein Z‑Score (gemäß GLI 2012) von −0,321 ± 1,047, für die forcierte Vitalkapazität (FVC) ein Z‑Score von −0,153 ± 0,941 und für den Tiffeneau-Index (FEV1/FVC) ein Z‑Score von −0,337 ± 0,901. Die Differenz in FEV1/FVC zwischen Rauchern und Nie-Rauchern stieg mit dem Alter an. FeNO lag im geometrischen Mittel bei 14,2 ÷ 2,0 ppb, bei aktiven Rauchern war FeNO um 43 % vermindert, bei Nie‑/Ex-Rauchern mit respiratorischer Allergie um 16 % erhöht.
Diskussion

Die Ergebnisse der Spirometrie und FeNO-Messungen liegen bezüglich ihrer Verteilungen und bekannter Einflussgrößen im erwarteten Bereich. Die NAKO liefert damit die Datenbasis zur Untersuchung der Atemwegsgesundheit und ihrer Determinanten sowie zur Eruierung der Möglichkeiten zur Prävention respiratorischer Erkrankungen in Deutschland.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungLung function in the German National Cohort: methods and initial results
OriginalspracheDeutsch
ISSN1436-9990
DOIs
StatusVeröffentlicht - 03.2020
PubMed 32078705