Liebesbeziehungen junger Erwachsener aus Scheidungsfamilien. Eine Beobachtungsstudie zur intergenerationalen Transmission des Scheidungsrisikos.

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  • Beckh Kathrin
  • Sonja Bröning
  • Wendt Verena
  • Walper Sabine

Abstract

Diese Studie untersucht die Auswirkungen einer elterlichen
Trennung auf Persönlichkeitseigenschaften,
Beziehungsqualität und das beobachtete
Konfliktverhalten von 42 jungen Paaren (Durchschnittsalter
22,86 J.; durchschnittliche Beziehungsdauer
3,04 J.). Für dyadische Analysen der
Paardaten wird das Actor-Partner-Interdependence-
Model (APIM) herangezogen. Personen aus Trennungsfamilien
schreiben sich selbst geringere Beziehungskompetenzen
zu und erleben mehr Partnerschaftskonflikte
als Personen aus Kernfamilien
(Actoreffekte). Partner von Personen aus Trennungsfamilien
berichteten einen geringeren Selbstwert
und eine höhere Explosivität als Partner von
Personen aus Kernfamilien und erleben mehr Ambivalenzen
sowie eine geringere Zufriedenheit in
der Beziehung (Partnereffekte). Neben weiteren
geschlechtsspezifischen Befunden zeigt sich, dass
die Beziehungsdauer viele Zusammenhänge moderiert.
U.a. zeigen Männer aus Trennungsfamilien
weniger autonome Verbundenheit im beobachteten
Konfliktverhalten und dies insbesondere in längeren
Beziehungen. Möglicherweise stellt die Partnerwahl
einen wichtigen Faktor bei der intergenerationalen
Transmission des Trennungsrisikos dar.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1437-2940
StatusVeröffentlicht - 23.09.2013