Kardioonkologie – was leistet die MRT? : Inflammation, Fibrose, Outcome

Abstract

Hintergrund
Durch verbesserte Überlebenschancen bei vielen Krebserkrankungen werden die Patient*innen nach einer Chemo- oder Radiotherapie immer häufiger mit den Nebenwirkungen der eingesetzten Therapeutika konfrontiert. Diese potenziell kardiotoxischen Effekte können, falls nicht frühzeitig detektiert, zu einer irreversiblen Herzinsuffizienz führen.

Fragestellung
Dieser Artikel soll den derzeitigen Wissensstand zu dem Nutzen der kardialen Magnetresonanztomographie (MRT) auf dem Gebiet der Kardioonkologie darstellen und einen Überblick über die Vorteile der MRT zur Analyse von Herzfunktion und von entzündlichen und fibrotischen Veränderungen des Myokards geben.

Material und Methoden
Zuerst erfolgten eine Analyse und Auswertung der bisherigen Studienlage. Expertenempfehlungen aus verschiedenen Positionspapieren wurden ausgewertet und subsummiert. Zuletzt wurde ein MRT-Protokoll für kardioonkologische Fragestellungen diskutiert.

Ergebnisse
Bis zu 20 % der Patient*innen leiden an kardiotoxischen Komplikationen einer Chemotherapie oder Bestrahlung. Besonders bei Patient*innen mit kardiovaskulären Risikofaktoren wird eine prä- und posttherapeutische Messung der Herzfunktion angeraten. Die kardiale MRT wird bei insuffizienter echokardiographischer Bildqualität zur Funktionsanalyse empfohlen, jedoch stellt sie auch eine exzellente Methode zur weiterführenden Gewebeanalyse dar.

Diskussion
Die bisherigen Positionspapiere empfehlen die kardiale MRT als Ausweichmöglichkeit, falls echokardiographische Untersuchungen unzureichend sind. Besonders Patient*innen mit einer Reduktion der echokardiographisch gemessenen Herzfunktion könnten von einer frühzeitigen Einschätzung von entzündlichen oder narbigen Veränderungen mittels kardialer MRT profitieren.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungCardiooncology-usefulness of cardiac MRI: Inflammation, fibrosis, outcome
OriginalspracheDeutsch
ISSN2731-7048
DOIs
StatusVeröffentlicht - 11.2022

Anmerkungen des Dekanats

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PubMed 35969245