Individuelle kardiovaskuläre Risiken der Patientin in der Lebensmitte

Abstract

Der Anstieg der Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Haupttodesursache
der Frau ist seit der Jahrtausendwende dank Optimierung der Akutbehandlung
bei kardiovaskulären Ereignissen, v.a. aber durch fortwährende Verbesserung
der Prävention rückläufig. Letzteres bezieht sich v. a. auf die Behandlung des
Hypertonus, aber im letzten Jahrzehnt auch auf die zunehmende Senkung des
Cholesterins. Nahezu unverändert dagegen ist der Anstieg des Diabetes mellitus
Typ 2 vor dem Hintergrund einer allgemeinen Gewichtszunahme und Reduktion
körperlicher Tätigkeiten. Voraussetzung weiterer Erfolge in der Prävention der Herz-
Kreislauf-Erkrankungen ist die ausreichend frühe Wahrnehmung von Risiken seitens
der Frauen, aber auch der versorgenden Ärzte, insbesondere des Frauenarztes.
Neben Lebensstilmodifikationen haben die medikamentösen Möglichkeiten zur
Korrektur von Fettstoffwechselstörungen enorm zugenommen. Triebfeder ist die
hohe Wirksamkeit der Senkung des LDL-Cholesterins bezüglich der Vermeidung
arteriosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronare Herzkrankheit
und Schlaganfall. Blutdruckerhöhungen reagieren gut auf Gewichtsabnahme,
Bewegung und Ernährungsweise und sind mit Kombinationen der Antihypertensiva
nebenwirkungsarm beherrschbar. Keine kurative Medikation steht allerdings für den
Diabetes mellitus Typ 2 zur Verfügung. Das liegt am irreversiblen Untergang des
endokrinen Pankreas. Nur im Frühstadium des Diabetes, oder besser bei Prädiabetes,
ist die Änderung des Lebensstils dann aber hochgradig erfolgreich. Aus diesem Grund
und wegen der über Jahre asymptomatischen Entwicklung von Arteriosklerose ist
die frühzeitige Diagnose von kardiovaskulären Risiken ein so wertvoller Beitrag zur
Gesundheit der Frau.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1610-2894
DOIs
StatusVeröffentlicht - 20.09.2021