Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen: Ergebnisse der Hamburger Obdachlosenbefragung
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Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen: Ergebnisse der Hamburger Obdachlosenbefragung. / Hajek, André; van Rüth, Victoria; Bertram, Franziska; Schüler, Christine; Heinrich, Fabian; Kretzler, Benedikt; Püschel, Klaus; König, Hans-Helmut.
in: GESUNDHEITSWESEN, Jahrgang 84, Nr. 8-09, 08.2022, S. 674-678.Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/Zeitung › SCORING: Zeitschriftenaufsatz › Forschung › Begutachtung
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TY - JOUR
T1 - Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen: Ergebnisse der Hamburger Obdachlosenbefragung
AU - Hajek, André
AU - van Rüth, Victoria
AU - Bertram, Franziska
AU - Schüler, Christine
AU - Heinrich, Fabian
AU - Kretzler, Benedikt
AU - Püschel, Klaus
AU - König, Hans-Helmut
N1 - Thieme. All rights reserved.
PY - 2022/8
Y1 - 2022/8
N2 - Ziel der Studie Bisher mangelt es an Studie zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen. Deshalb zielt diese Arbeit darauf ab, die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen zu beschreiben.Methodik Die Daten für diese Arbeit stammen aus der Hamburger Obdachlosenbefragung (n=150, mittleres Alter 44,6 Jahre (SD: 12,5 Jahre)), die zwischen dem 25. Mai und dem 3. Juni 2020 in Hamburg durchgeführt wurde. Die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wurde im Detail erfasst (u. a., Krankenversichertenstatus, Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Leistungen, Medikamenteneinnahme, Gründe für fehlende Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen).Ergebnisse Insgesamt hatten 61,2% der Obdachlosen eine Gesundheitskarte. Ungefähr zwei Drittel (65,9%) der Obdachlosen hatten in den letzten 12 Monaten irgendeine medizinische Leistung in Anspruch genommen. Wesentlicher Grund für eine Nicht-Inanspruchnahme war der fehlende Bedarf (74,6%). Insgesamt waren 39,8% in den letzten 12 Monaten mindestens einmal im Krankenhaus. Mobile Hilfen haben in den letzten 12 Monaten gut ein Drittel der Obdachlosen (34,2%) in Anspruch genommen (primär das Krankenmobil, weniger das Zahnmobil sowie das ArztMobil Hamburg). Insgesamt haben ca. 37,7% der Obdachlosen Medikamente regelmäßig eingenommen. Schwierigkeiten bei dem Zugang zu Medikamenten begründeten sich primär über zu hohe Preise (63,6%). Knapp die Hälfte der Obdachlosen (47,0%) hatte in den letzten 3 Monaten keinen Arzt in Anspruch genommen.Schlussfolgerung Unsere Arbeit hat die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen beschrieben. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um die sich daraus ergebenden Herausforderungen (z. B. im Zugang zu medizinischen Leistungen) anzugehen. Weitere Forschungen in diesem Bereich sind daher unerlässlich.
AB - Ziel der Studie Bisher mangelt es an Studie zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen. Deshalb zielt diese Arbeit darauf ab, die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen zu beschreiben.Methodik Die Daten für diese Arbeit stammen aus der Hamburger Obdachlosenbefragung (n=150, mittleres Alter 44,6 Jahre (SD: 12,5 Jahre)), die zwischen dem 25. Mai und dem 3. Juni 2020 in Hamburg durchgeführt wurde. Die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wurde im Detail erfasst (u. a., Krankenversichertenstatus, Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Leistungen, Medikamenteneinnahme, Gründe für fehlende Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen).Ergebnisse Insgesamt hatten 61,2% der Obdachlosen eine Gesundheitskarte. Ungefähr zwei Drittel (65,9%) der Obdachlosen hatten in den letzten 12 Monaten irgendeine medizinische Leistung in Anspruch genommen. Wesentlicher Grund für eine Nicht-Inanspruchnahme war der fehlende Bedarf (74,6%). Insgesamt waren 39,8% in den letzten 12 Monaten mindestens einmal im Krankenhaus. Mobile Hilfen haben in den letzten 12 Monaten gut ein Drittel der Obdachlosen (34,2%) in Anspruch genommen (primär das Krankenmobil, weniger das Zahnmobil sowie das ArztMobil Hamburg). Insgesamt haben ca. 37,7% der Obdachlosen Medikamente regelmäßig eingenommen. Schwierigkeiten bei dem Zugang zu Medikamenten begründeten sich primär über zu hohe Preise (63,6%). Knapp die Hälfte der Obdachlosen (47,0%) hatte in den letzten 3 Monaten keinen Arzt in Anspruch genommen.Schlussfolgerung Unsere Arbeit hat die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen beschrieben. Es bedarf weiterer Anstrengungen, um die sich daraus ergebenden Herausforderungen (z. B. im Zugang zu medizinischen Leistungen) anzugehen. Weitere Forschungen in diesem Bereich sind daher unerlässlich.
U2 - 10.1055/a-1498-1581
DO - 10.1055/a-1498-1581
M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz
C2 - 34298564
VL - 84
SP - 674
EP - 678
JO - GESUNDHEITSWESEN
JF - GESUNDHEITSWESEN
SN - 0941-3790
IS - 8-09
ER -