Humane Papillomvirusinfektionen im Kopf-Hals-Bereich im öffentlichen Bewusstsein: Mahnung zu Präzision in Diagnostik und Öffentlichkeitsarbeit

  • Michael Hoffmann
  • A S Hoffmann
  • Silke Tribius

Abstract

Humane Papillomviren (HPV) nehmen auch in der Karzinogenese von Kopf-Hals-Karzinomen eine bedeutende Rolle ein. Karzinome dieser Ätiologie können als eigene Tumorentität verstanden werden, wobei Patienten mit HPV-positiven Karzinomen in Abhängigkeit von der durchgeführten Therapie längere Überlebenszeiten zeigen. Dennoch ist das öffentliche Bewusstsein in Deutschland für die Thematik überraschend gering; Impfempfehlungen zur Prophylaxe HPV-bedingter Erkrankungen berücksichtigen in Deutschland ausschließlich Erkrankungen des weiblichen Genitaltrakts. Wissenschaftliche Erkenntnisse vor allem aus den USA werden häufig als beispielhaft auch für Populationen anderer Länder angeführt, sodass der Erfassung eigener (sozio)epidemiologischer Daten, die ggf. eine HPV-Vakzinierung auch von Jungen rechtfertigen würden, bisher ein minderer Stellenwert zugeordnet wird. Der Beitrag setzt sich kritisch mit dem wissenschaftlichen und öffentlichen Bewusstsein zur Thematik auseinander und hat zum Ziel, Präzision in Diagnostik und Öffentlichkeitsarbeit zu fordern, um die Voraussetzung zu schaffen, unsere Bevölkerung mit HPV-bedingten Erkrankungen optimal zu behandeln oder sie gar davor zu schützen.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungPublic awareness of human papilloma virus infection in the head and neck area: an appeal for precision in diagnostics and for public health awareness
OriginalspracheDeutsch
Aufsatznummer11
ISSN0017-6192
DOIs
StatusVeröffentlicht - 01.11.2012
pubmed 23114543