Haushaltsklima, Alleinleben und gesundheitsbezogene Lebensqualität während des COVID-19-Lockdowns in Deutschland

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Haushaltsklima, Alleinleben und gesundheitsbezogene Lebensqualität während des COVID-19-Lockdowns in Deutschland. / Zurek, Marina; Friedmann, Luisa; Kempter, Emilia; Chaveiro, André Silva; Adedeji, Adekunle; Metzner, Franka.

in: PRAVENT GESUNDHEIT, Jahrgang 17, 05.2022, S. 139–146.

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title = "Haushaltsklima, Alleinleben und gesundheitsbezogene Lebensqualit{\"a}t w{\"a}hrend des COVID-19-Lockdowns in Deutschland",
abstract = "HintergrundZur Eind{\"a}mmung der COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“) wurden im Fr{\"u}hjahr 2020 Ausgang und Kontakte in Deutschland stark beschr{\"a}nkt. Studien weltweit lassen die Vermutung zu, dass die krisenbedingt angeordnete soziale Isolierung das Wohlbefinden der betroffenen Menschen signifikant beeinflusst. Um die gesundheitlichen Konsequenzen des Lockdowns verstehen und diesen pr{\"a}ventiv begegnen zu k{\"o}nnen, wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualit{\"a}t (gLQ) im Zusammenhang mit der Wohnsituation und dem subjektiv wahrgenommenen Haushaltsklima in diesem Zeitraum untersucht.MethodikEine durch vier Strategien deutschlandweit rekrutierte Stichprobe von n = 541 Erwachsenen (MW = 34 Jahre; 67 % weiblich) wurde mit standardisierten Instrumenten zu der gLQ und dem Haushaltsklima w{\"a}hrend des Lockdowns mittels eines Online-Surveys befragt.ErgebnisseIn der Stichprobe wurde im Mittel eine als m{\"a}{\ss}ig einzustufende gLQ w{\"a}hrend des Lockdowns gefunden, die signifikant durch das subjektiv wahrgenommene Haushaltsklima vorhersagt wurde (p < 0,001). Alleinlebende Teilnehmende meldeten eine signifikant niedrigere gLQ zur{\"u}ck als Teilnehmende, die mit anderen Menschen zusammen in einem Haushalt lebten. Das Haushaltsklima sagte 26 % der Varianz der gLQ vorher; soziodemographische Merkmale kl{\"a}rten einen zus{\"a}tzlichen Varianzanteil von 5 % auf.DiskussionDie Hinweise daf{\"u}r, dass ein besser eingesch{\"a}tztes Haushaltsklima mit einer h{\"o}heren gLQ w{\"a}hrend des Lockdowns zusammenhing, betonen die Bedeutung des h{\"a}uslichen Umfelds. Bei zuk{\"u}nftigen Ma{\ss}nahmen zur Pandemieeind{\"a}mmung, die soziale Kontakte einschr{\"a}nken, sollten in der Bev{\"o}lkerung das Bewusstsein f{\"u}r den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Haushaltsklima erh{\"o}ht werden sowie Hilfen f{\"u}r Menschen mit einem konfliktbelasteten h{\"a}uslichen Umfeld zug{\"a}nglich bleiben.",
author = "Marina Zurek and Luisa Friedmann and Emilia Kempter and Chaveiro, {Andr{\'e} Silva} and Adekunle Adedeji and Franka Metzner",
year = "2022",
month = may,
doi = "10.1007/s11553-021-00865-6",
language = "Deutsch",
volume = "17",
pages = "139–146",
journal = "PRAVENT GESUNDHEIT",
issn = "1861-6755",
publisher = "Springer",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Haushaltsklima, Alleinleben und gesundheitsbezogene Lebensqualität während des COVID-19-Lockdowns in Deutschland

AU - Zurek, Marina

AU - Friedmann, Luisa

AU - Kempter, Emilia

AU - Chaveiro, André Silva

AU - Adedeji, Adekunle

AU - Metzner, Franka

PY - 2022/5

Y1 - 2022/5

N2 - HintergrundZur Eindämmung der COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“) wurden im Frühjahr 2020 Ausgang und Kontakte in Deutschland stark beschränkt. Studien weltweit lassen die Vermutung zu, dass die krisenbedingt angeordnete soziale Isolierung das Wohlbefinden der betroffenen Menschen signifikant beeinflusst. Um die gesundheitlichen Konsequenzen des Lockdowns verstehen und diesen präventiv begegnen zu können, wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität (gLQ) im Zusammenhang mit der Wohnsituation und dem subjektiv wahrgenommenen Haushaltsklima in diesem Zeitraum untersucht.MethodikEine durch vier Strategien deutschlandweit rekrutierte Stichprobe von n = 541 Erwachsenen (MW = 34 Jahre; 67 % weiblich) wurde mit standardisierten Instrumenten zu der gLQ und dem Haushaltsklima während des Lockdowns mittels eines Online-Surveys befragt.ErgebnisseIn der Stichprobe wurde im Mittel eine als mäßig einzustufende gLQ während des Lockdowns gefunden, die signifikant durch das subjektiv wahrgenommene Haushaltsklima vorhersagt wurde (p < 0,001). Alleinlebende Teilnehmende meldeten eine signifikant niedrigere gLQ zurück als Teilnehmende, die mit anderen Menschen zusammen in einem Haushalt lebten. Das Haushaltsklima sagte 26 % der Varianz der gLQ vorher; soziodemographische Merkmale klärten einen zusätzlichen Varianzanteil von 5 % auf.DiskussionDie Hinweise dafür, dass ein besser eingeschätztes Haushaltsklima mit einer höheren gLQ während des Lockdowns zusammenhing, betonen die Bedeutung des häuslichen Umfelds. Bei zukünftigen Maßnahmen zur Pandemieeindämmung, die soziale Kontakte einschränken, sollten in der Bevölkerung das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Haushaltsklima erhöht werden sowie Hilfen für Menschen mit einem konfliktbelasteten häuslichen Umfeld zugänglich bleiben.

AB - HintergrundZur Eindämmung der COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“) wurden im Frühjahr 2020 Ausgang und Kontakte in Deutschland stark beschränkt. Studien weltweit lassen die Vermutung zu, dass die krisenbedingt angeordnete soziale Isolierung das Wohlbefinden der betroffenen Menschen signifikant beeinflusst. Um die gesundheitlichen Konsequenzen des Lockdowns verstehen und diesen präventiv begegnen zu können, wurde die gesundheitsbezogene Lebensqualität (gLQ) im Zusammenhang mit der Wohnsituation und dem subjektiv wahrgenommenen Haushaltsklima in diesem Zeitraum untersucht.MethodikEine durch vier Strategien deutschlandweit rekrutierte Stichprobe von n = 541 Erwachsenen (MW = 34 Jahre; 67 % weiblich) wurde mit standardisierten Instrumenten zu der gLQ und dem Haushaltsklima während des Lockdowns mittels eines Online-Surveys befragt.ErgebnisseIn der Stichprobe wurde im Mittel eine als mäßig einzustufende gLQ während des Lockdowns gefunden, die signifikant durch das subjektiv wahrgenommene Haushaltsklima vorhersagt wurde (p < 0,001). Alleinlebende Teilnehmende meldeten eine signifikant niedrigere gLQ zurück als Teilnehmende, die mit anderen Menschen zusammen in einem Haushalt lebten. Das Haushaltsklima sagte 26 % der Varianz der gLQ vorher; soziodemographische Merkmale klärten einen zusätzlichen Varianzanteil von 5 % auf.DiskussionDie Hinweise dafür, dass ein besser eingeschätztes Haushaltsklima mit einer höheren gLQ während des Lockdowns zusammenhing, betonen die Bedeutung des häuslichen Umfelds. Bei zukünftigen Maßnahmen zur Pandemieeindämmung, die soziale Kontakte einschränken, sollten in der Bevölkerung das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Wohlbefinden und Haushaltsklima erhöht werden sowie Hilfen für Menschen mit einem konfliktbelasteten häuslichen Umfeld zugänglich bleiben.

U2 - 10.1007/s11553-021-00865-6

DO - 10.1007/s11553-021-00865-6

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 17

SP - 139

EP - 146

JO - PRAVENT GESUNDHEIT

JF - PRAVENT GESUNDHEIT

SN - 1861-6755

ER -