Benigne Erkrankungen des unteren Harntrakts können als Folge von onkologischen oder neurologischen Erkrankungen bzw. deren Therapien auftreten und bei betroffenen Patient:innen zu einer Reduktion der Lebensqualität führen. Die Harnableitung steht als Salvage-Therapie zur Verfügung, sofern alle vorher möglichen Therapieregime ausgeschöpft wurden und sich erfolglos zeigten. Bei der Wahl der richtigen Harnableitung ist eine umfassende klinische Einschätzung der Patient:innen notwendig, um den langfristigen Therapieerfolg zu sichern. Nicht selten stellt ein MAINZ-I-Pouch („mixed augmentation ileum and zecum“) jedoch die letzte Möglichkeit dar, den Patient:innen eine langfristige und definitive Therapie anzubieten. Insgesamt lässt sich zudem ein abnehmender Trend bei der Anlage einer kontinenten Harnableitung innerhalb Deutschlands beobachten. Zu benignen Indikationen einer Harnableitung ist die Datenlage aktuell dünn – es bedarf weiterer Datenerhebungen, um profunde Aussagen zu Therapie und Outcome treffen zu können.