Frauen und Alkoholabhängigkeit: Aktueller Forschungsstand zur Effektivität psychotherapeutischer Behandlungen als Grundlagen für Behandlungsempfehlungen

Abstract

Nachdem man in den 1970er Jahren „entdeckt“ hat, dass auch ganz normale Frauen süchtig werden können, fesselte in den 1980er Jahren das Thema „Frauen und Sucht“ die Aufmerksamkeit der Leserschaft und mancher Forscherinnen und Forscher. „Emanzipation führt zur Sucht“ war das Schlagwort, unter dem diese Entwicklung diskutiert wurde. Da die Emanzipation der Frauen aber nicht aufzuhalten war, erledigte sich diese These im Laufe der Jahre von selbst. Rückblickend kann man sagen, dass die zum Teil stark ideologisch aufgeladenen Debatten um Frauen und Sucht im ausgehenden 20. Jahrhundert einerseits dazu beigetragen haben, dass die Versorgung von Frauen mit Suchtproblemen sich nachhaltig verbessert hat. Andererseits haben sie die Behandlungsforschung, die sich gezielt auf Frauen als Forschungssubjekte konzentrierte, nicht sonderlich beflügelt. Bis heute gibt es nur vergleichsweise wenige randomisierte kontrollierte Studien, in denen untersucht wird, welche psychotherapeutischen und psychosozialen Verfahren zur Behandlung von Frauen mit alkoholbezogenen Störungen kurzfristig wie langfristig wirksam sind.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1439-9903
DOIs
StatusVeröffentlicht - 2015