Extrakorporale Lungenunterstützung beim hyperkapnischen Lungenversagen

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Abstract

Die Anwendung extrakorporaler Lungenunterstützungsverfahren findet in den letzten Jahren in der Intensivmedizin eine rasche Verbreitung. Während die venovenöse extrakorporale Membranoxygenierung (vv-ECMO) beim schweren akuten Lungenversagen mit respiratorischer Globalinsuffizienz angewandt wird, kommen Verfahren der extrakorporalen Kohlendioxid-(CO2-)Elimination (ECCO2R) bei Patienten mit hyperkapnischer Insuffizienz zum Einsatz. Besonders bei Patienten mit akut-auf-chronischer hyperkapnischer ventilatorischer Insuffizienz und invasiver Beatmung führen beatmungsassoziierte Nebenwirkungen zur Verschlechterung des Outcomes. Bei invasiv beatmeten Patienten ermöglicht ECCO2R oft erst eine lungenprotektive Beatmung und soll das Ausmaß beatmungsassoziierter Nebenwirkungen begrenzen. Darüber hinaus kann eine ECCO2R durch die Entlastung der Atempumpe beim Weaning von der invasiven Beatmung und in Einzelfällen bei Versagen der nichtinvasiven Beatmung (NIV) zur Vermeidung der Intubation und invasiven Beatmung eingesetzt werden. Insbesondere bei chronisch lungenerkrankten Patienten mit Listung zur Lungentransplantation und akuter Dekompensation lässt sich durch Einsatz extrakorporaler Lungenunterstützungsverfahren die invasive Beatmung im Einzelfall vermeiden und die Transplantationsoption erhalten. Den potentiellen Vorteilen extrakorporaler Lungenunterstützungsverfahren stehen zahlreiche relevante Nebenwirkungen dieser invasiven Behandlung entgegen.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1613-5636
DOIs
StatusVeröffentlicht - 11.2017