Elterliche Mentalisierung und frühe Eltern-Kind-Interaktion bei Müttern mit affektiven Störungen oder Borderline-Persönlichkeitsstörung: Ein systematisches Review

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Elterliche Mentalisierung und frühe Eltern-Kind-Interaktion bei Müttern mit affektiven Störungen oder Borderline-Persönlichkeitsstörung: Ein systematisches Review. / Stuhrmann, Lydia Yao; Brodersen, Sylvia; Göbel, Ariane; Alexander, Nina; Mudra, Susanne.

in: PRAX KINDERPSYCHOL K, Jahrgang 71, Nr. 3, 17.03.2022, S. 220-244.

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title = "Elterliche Mentalisierung und fr{\"u}he Eltern-Kind-Interaktion bei M{\"u}ttern mit affektiven St{\"o}rungen oder Borderline-Pers{\"o}nlichkeitsst{\"o}rung: Ein systematisches Review",
abstract = "Der Mentalisierungsf{\"a}higkeit kommt im Kontext der Eltern-Kind-Beziehung eine zentrale Bedeutung zu. Die elterliche Kompetenz, sich in mentale Zust{\"a}nde des Kindes als unabh{\"a}ngiges Individuum hineinzuversetzen, gilt als wichtige Voraussetzung, umkindliche Signale angemessen wahrzunehmen und interpretieren zu k{\"o}nnen. Unter erh{\"o}hter Stressbelastung durch die Konfrontation mit kindlichen Affekten und Herausforderungen in der Kindererziehung sind diese F{\"a}higkeiten besonders wichtig, jedoch nicht immer zug{\"a}nglich. Trotz eines engen klinischen und konzeptuellen Bezugs der Mentalisierung zu Borderline-Pers{\"o}nlichkeitsst{\"o}rung (BPS) und affektiven St{\"o}rungen wurde das Thema bei Eltern selten systematisch untersucht. Dieses Review bietet eine systematische{\"U}bersicht zu elterlicher Mentalisierung bei M{\"u}ttern mit einer affektiven St{\"o}rung oder BPS sowie Auswirkungen auf die Qualit{\"a}t m{\"u}tterlichen Interaktionsverhaltens. Die Befunde zeigten generell einen negativen Zusammenhang zwischen elterlicher Mentalisierung und Depression oder BPS der M{\"u}tter, der je nach Mentalisierungskonstrukt variierte. Dabei stellten sich sowohl die psychiatrische Diagnose als auch aktuelle Symptombelastung als relevant heraus. Einige positive Mentalisierungsaspekte zeigten sich jedoch nicht eindeutig beeintr{\"a}chtigt. Ferner war eine geringere Mentalisierungsf{\"a}higkeit mit reduziertem feinf{\"u}hligem Verhalten bei depressivenM{\"u}ttern assoziiert. Die Ergebnisse sollen zu einem verbesserten Verst{\"a}ndnis des Zusammenhangs zwischenMentalisierungsf{\"a}higkeit und m{\"u}tterlicher Psychopathologie sowie zur Weiterentwicklung m{\"o}glicher Ansatzpunkte im Rahmen fr{\"u}her Interventionen im Eltern-Kind-Setting beitragen.",
author = "Stuhrmann, {Lydia Yao} and Sylvia Brodersen and Ariane G{\"o}bel and Nina Alexander and Susanne Mudra",
year = "2022",
month = mar,
day = "17",
doi = "10.13109/prkk.2022.71.3.220",
language = "Deutsch",
volume = "71",
pages = "220--244",
journal = "PRAX KINDERPSYCHOL K",
issn = "0032-7034",
publisher = "Vandenhoeck and Ruprecht GmbH and Co. KG",
number = "3",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Elterliche Mentalisierung und frühe Eltern-Kind-Interaktion bei Müttern mit affektiven Störungen oder Borderline-Persönlichkeitsstörung: Ein systematisches Review

AU - Stuhrmann, Lydia Yao

AU - Brodersen, Sylvia

AU - Göbel, Ariane

AU - Alexander, Nina

AU - Mudra, Susanne

PY - 2022/3/17

Y1 - 2022/3/17

N2 - Der Mentalisierungsfähigkeit kommt im Kontext der Eltern-Kind-Beziehung eine zentrale Bedeutung zu. Die elterliche Kompetenz, sich in mentale Zustände des Kindes als unabhängiges Individuum hineinzuversetzen, gilt als wichtige Voraussetzung, umkindliche Signale angemessen wahrzunehmen und interpretieren zu können. Unter erhöhter Stressbelastung durch die Konfrontation mit kindlichen Affekten und Herausforderungen in der Kindererziehung sind diese Fähigkeiten besonders wichtig, jedoch nicht immer zugänglich. Trotz eines engen klinischen und konzeptuellen Bezugs der Mentalisierung zu Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und affektiven Störungen wurde das Thema bei Eltern selten systematisch untersucht. Dieses Review bietet eine systematischeÜbersicht zu elterlicher Mentalisierung bei Müttern mit einer affektiven Störung oder BPS sowie Auswirkungen auf die Qualität mütterlichen Interaktionsverhaltens. Die Befunde zeigten generell einen negativen Zusammenhang zwischen elterlicher Mentalisierung und Depression oder BPS der Mütter, der je nach Mentalisierungskonstrukt variierte. Dabei stellten sich sowohl die psychiatrische Diagnose als auch aktuelle Symptombelastung als relevant heraus. Einige positive Mentalisierungsaspekte zeigten sich jedoch nicht eindeutig beeinträchtigt. Ferner war eine geringere Mentalisierungsfähigkeit mit reduziertem feinfühligem Verhalten bei depressivenMüttern assoziiert. Die Ergebnisse sollen zu einem verbesserten Verständnis des Zusammenhangs zwischenMentalisierungsfähigkeit und mütterlicher Psychopathologie sowie zur Weiterentwicklung möglicher Ansatzpunkte im Rahmen früher Interventionen im Eltern-Kind-Setting beitragen.

AB - Der Mentalisierungsfähigkeit kommt im Kontext der Eltern-Kind-Beziehung eine zentrale Bedeutung zu. Die elterliche Kompetenz, sich in mentale Zustände des Kindes als unabhängiges Individuum hineinzuversetzen, gilt als wichtige Voraussetzung, umkindliche Signale angemessen wahrzunehmen und interpretieren zu können. Unter erhöhter Stressbelastung durch die Konfrontation mit kindlichen Affekten und Herausforderungen in der Kindererziehung sind diese Fähigkeiten besonders wichtig, jedoch nicht immer zugänglich. Trotz eines engen klinischen und konzeptuellen Bezugs der Mentalisierung zu Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) und affektiven Störungen wurde das Thema bei Eltern selten systematisch untersucht. Dieses Review bietet eine systematischeÜbersicht zu elterlicher Mentalisierung bei Müttern mit einer affektiven Störung oder BPS sowie Auswirkungen auf die Qualität mütterlichen Interaktionsverhaltens. Die Befunde zeigten generell einen negativen Zusammenhang zwischen elterlicher Mentalisierung und Depression oder BPS der Mütter, der je nach Mentalisierungskonstrukt variierte. Dabei stellten sich sowohl die psychiatrische Diagnose als auch aktuelle Symptombelastung als relevant heraus. Einige positive Mentalisierungsaspekte zeigten sich jedoch nicht eindeutig beeinträchtigt. Ferner war eine geringere Mentalisierungsfähigkeit mit reduziertem feinfühligem Verhalten bei depressivenMüttern assoziiert. Die Ergebnisse sollen zu einem verbesserten Verständnis des Zusammenhangs zwischenMentalisierungsfähigkeit und mütterlicher Psychopathologie sowie zur Weiterentwicklung möglicher Ansatzpunkte im Rahmen früher Interventionen im Eltern-Kind-Setting beitragen.

UR - https://doi.org/10.13109/prkk.2022.71.3.220

U2 - 10.13109/prkk.2022.71.3.220

DO - 10.13109/prkk.2022.71.3.220

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 71

SP - 220

EP - 244

JO - PRAX KINDERPSYCHOL K

JF - PRAX KINDERPSYCHOL K

SN - 0032-7034

IS - 3

ER -