Diskriminierungserfahrungen und Depressivität - Eine Befragung zu Formen, Merkmalen und Lebensbereichen

Abstract

In Deutschland existieren nur wenige Studien zum Zusammenhang von Diskriminierung und Gesundheit, und es fehlt an etablierten Instrumenten zur multidimensionalen Erfassung von Diskriminierung. Untersucht wurde daher, wie häufig Diskriminierung von in Deutschland lebenden Erwachsenen erfahren wird, und ob diese Erfahrungen mit dem Vorliegen von depressiven Symptomen zusammenhängen. Die Online-Befragung von n= 403 Personen basierte auf einem selbstentwickelten Fragebogen aus international publizierten Items. Die Depressivität wurde über den Patient Health Questionnaire (PHQ-9) erhoben, und Zusammenhänge mit linearen Regressionsanalysen wurden ausgewertet. Am häufigsten berichtet wurden Auslachen (Diskriminierungsform), Geschlecht/äußeres Erscheinungsbild (Diskriminierungsmerkmale) und Bildung/Arbeit (Lebensbereich). Die Diskriminierungshäufigkeit war ein signifikanter Prädiktor für das Vorliegen von depressiven Symptomen. Diskriminierungserfahrungen sollten als potenzielle Stressoren in der psychotherapeutischen Anamnese, Diagnostik, Prognose und Therapie berücksichtigt werden.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungPerceived discrimination and depressiveness—A survey on forms, characteristics and areas of life
OriginalspracheDeutsch
ISSN2731-7161
DOIs
StatusVeröffentlicht - 01.2024