Frankreich gehört gemäß dem Index für Integrationspolitik in Europa (MIPEX) zu den Ländern, die die vorteilhaftesten Gesundheitsrechte für Migrant*innen einräumen. Grund dafür ist vor allem die historisch gewachsene Sozialhilfeleistung Aide médicale de l’État (AME), dessen Konzept und Umsetzung anhand einer Literaturrecherche beschrieben wird. Die AME steht beispielhaft für die Auseinandersetzung mit der Frage, was ein angemessener Einsatz nationaler Sozialleistungen für die Einbeziehung von Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus in die Gesundheitsversorgung sein kann. Auch wenn die Hilfe in der Tendenz zunehmend eingeschränkt wird, stellt sie im Vergleich zur Situation in Deutschland eine national etablierte Möglichkeit der medizinischen Versorgung von Menschen ohne regulären Aufenthaltsstatus dar.