Diagnostik und Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung

  • Ingo Schäfer
  • Thomas Ehring
  • Christine Knaevelsrud
  • Andreas Maercker
  • Tanja Michael
  • Julia Schellong

Abstract

Die aktualisierte S3-Leitlinie zur posttraumatischen Belastungsstörung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften enthält 15 Empfehlungen zu Diagnostik und Behandlung im Erwachsenenalter. Von zentraler Bedeutung sind die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie oder Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Die Effekte nichttraumafokussierter „stabilisierender“ Verfahren reichen nicht an die traumafokussierter Ansätze heran. Auch eine Pharmakotherapie stellt keine hinreichende Alternative dar. Adjuvante Verfahren, wie Ausdauersport oder Biofeedback, können zusätzlich von Nutzen sein. Bei der neuen ICD-11-Diagnose komplexe PTBS sollen Interventionen zur Verbesserung der Emotionsregulation und von Beziehungsstörungen ergänzt werden. Komorbiditäten wie Substanzstörungen oder psychotische Syndrome sind keine Kontraindikation für ein traumafokussiertes Vorgehen, solange sie nicht zu schwerwiegenden Störungen der Verhaltenskontrolle führen.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1432-2080
DOIs
StatusVeröffentlicht - 2020