Der Tod aus der Mundhöhle

Beteiligte Einrichtungen

Abstract

Der Drogenkonsum – und damit verbunden der Drogentod – ist in Deutschland nach
wie vor aktuell. Bei Verdacht auf Drogenkonsum mit Todesfolge erfolgt im Institut für
Rechtsmedizin regelhaft eine toxikologische Untersuchung auf gängige Drogen. Seit einigen
Jahren zählt auch die gezielte Untersuchung (mittels Liquid chromatography/tandem mass
spectrometry) auf alle am Arzneimittelmarkt verfügbaren Opioide dazu. Im gegenständlichen
Fall wird über eine seltenere Konsumform eines fentanylhaltigen Schmerzpflasters
berichtet. Ein junger Mann wurde hierbei ohne – zu dem Zeitpunkt – ersichtlichen Grund
reanimationspflichtig und in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Trotz fehlendem
Nachweis der Aufnahme von Drogen im klinischen Setting ließen sich anlässlich der Sektion
die Todesumstände näher rekonstruieren. Es soll auf die zunehmend vielfältige Applikationsform
illegaler und legaler Substanzen in der „modernen“ Zeit hingewiesen und für
eine akribische Durchführung tradierter Untersuchungsmethoden, sowohl am Lebenden
als auch Verstorbenen, sensibilisiert werden.
Schlüsselwörter: Fentanylpflaster – Drogentod – Mundhöhle – Leichenschau – Intoxikation

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN0003-9225
StatusVeröffentlicht - 04.2021