Der Einfluss der Tiefenhirnstimulation auf das Schluckvermögen von Parkinsonpatienten

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Der Einfluss der Tiefenhirnstimulation auf das Schluckvermögen von Parkinsonpatienten. / Pflug, Christina; Nienstedt, Julie Cläre; Müller, Frank; Pötter-Nerger, Monika; Koseki, Jana-Christiane.

Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2024. Band 31 Berlin : German Medical Science GMS Publishing House, 2024. S. 120-121 V27 (Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte).

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Pflug, C, Nienstedt, JC, Müller, F, Pötter-Nerger, M & Koseki, J-C 2024, Der Einfluss der Tiefenhirnstimulation auf das Schluckvermögen von Parkinsonpatienten. in Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2024. Bd. 31, V27, Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte, German Medical Science GMS Publishing House, Berlin, S. 120-121. https://doi.org/10.3205/24dgpp35

APA

Pflug, C., Nienstedt, J. C., Müller, F., Pötter-Nerger, M., & Koseki, J-C. (2024). Der Einfluss der Tiefenhirnstimulation auf das Schluckvermögen von Parkinsonpatienten. in Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2024 (Band 31, S. 120-121). [V27] (Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte). German Medical Science GMS Publishing House. https://doi.org/10.3205/24dgpp35

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Pflug C, Nienstedt JC, Müller F, Pötter-Nerger M, Koseki J-C. Der Einfluss der Tiefenhirnstimulation auf das Schluckvermögen von Parkinsonpatienten. in Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2024. Band 31. Berlin: German Medical Science GMS Publishing House. 2024. S. 120-121. V27. (Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte). https://doi.org/10.3205/24dgpp35

Bibtex

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title = "Der Einfluss der Tiefenhirnstimulation auf das Schluckverm{\"o}gen von Parkinsonpatienten",
abstract = "Hintergrund: Dysphagie ist ein h{\"a}ufiges Symptom vieler Parkinson (PD)-Patienten, das mit hoher Morbidit{\"a}t und Mortalit{\"a}t einhergeht. Am h{\"a}ufigsten sind Residuen von festen Konsistenzen und stille Aspirationen von Wasser beschrieben. Es existiert keine medikament{\"o}se Therapie der Dysphagie. Die tiefe Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus (STN-THS), die zur Verbesserung der motorischen und nicht-motorischen Symptome bei PD-Patienten eingesetzt wird, zeigte unterschiedliche Einfl{\"u}sse auf das Schluckverm{\"o}gen. In der vorgestellten Studie wird der Einfluss der THS-STN auf die Schluckfunktion von PD-Patienten pr{\"a}operativ sowie im Verlauf von 12 Mon. untersucht. Material und Methoden: In dieser prospektiven, longitudinalen Interventionsstudie wurden 51 PD-Patienten pr{\"a}op. (Tpre) sowie 3 (T1) und 12 Mon. (T2) nach bilateraler STN-THS-Operation mittels FEES und mit 3 Konsistenzen (Wasser, P{\"u}ree, Brot) und Placebos untersucht. Dabei wurden Penetration/Aspiration, Residuen, Leaking und pharyngeales Speichelmanagement bewertet. Ergebnisse: Das mittlere Alter betrug 62 J (36 m). An Tpre wiesen 4 Pat. eine Aspiration auf. Der mediane PAS betrug an Tpre, T1 und T2 jeweils 1. Je 3 Patienten zeigten bei T1 und T2 eine Aspiration. Es bestanden keine Ver{\"a}nderung der medianen PAS-Werte von Tpre zu T1, wohingegen die PAS-Werte an T2 tendenziell h{\"o}her waren. Die mittleren Residuen-Scores unterschieden sich nicht signifikant (Tpre: 1,65; T1: 2,48; T2: 2,32). Ein build-up von Brot wurde an Tpre, T1 und T2 bei 31% (16/51), 43% (9/21) bzw. 35% (11/31) der Pat. festgestellt. Das Tablettenschluckverm{\"o}gen war bei 33% (17/51) der Pat. an mind. einem der 3 Zeitpunkte bei mind. einer Tablette path. (keine Signifikanz f{\"u}r die 3 Zeitpunkte). Diskussion: Die STN-THS zeigt keine Auswirkungen auf eine pr{\"a}op. bestehende Dysphagie oder das Schluckverm{\"o}gen zu haben. Innerhalb von 12 Mon. kam es bei vielen Patienten zu einer leichten (nicht signifikanten) Verschlechterung des Schluckverm{\"o}gens. Im Allgemeinen war die hier vorgestellte Kohorte geringer von Dysphagie betroffen als eine fr{\"u}here {"}real-life{"} PD-Kohorte, die {\"a}lter und st{\"a}rker von der Parkinson-Krankheit betroffen war, was auf die Selektionskriterien f{\"u}r die THS-Operation zur{\"u}ckzuf{\"u}hren sein k{\"o}nnte. Fazit: In dieser Studie konnte keine positive Wirkung der STN-THS auf die Dysphagie nachgewiesen werden. Andererseits f{\"u}hrte die STN-THS nicht zu einer Verschlechterung der Schluckfunktion. Bei einer bestehenden Dypshagie stellt eine STN-THS, die zur Verbesserung der motorischen Symptome bei Parkinson-Patienten indiziert ist, keine Kontraindikation dar.",
author = "Christina Pflug and Nienstedt, {Julie Cl{\"a}re} and Frank M{\"u}ller and Monika P{\"o}tter-Nerger and Jana-Christiane Koseki",
year = "2024",
month = sep,
day = "14",
doi = "10.3205/24dgpp35",
language = "Deutsch",
isbn = "978-3-9817636-8-3",
volume = "31",
series = "Aktuelle phoniatrisch-p{\"a}daudiologische Aspekte",
publisher = " German Medical Science GMS Publishing House",
pages = "120--121",
booktitle = "Aktuelle phoniatrisch-p{\"a}daudiologische Aspekte 2024",

}

RIS

TY - CHAP

T1 - Der Einfluss der Tiefenhirnstimulation auf das Schluckvermögen von Parkinsonpatienten

AU - Pflug, Christina

AU - Nienstedt, Julie Cläre

AU - Müller, Frank

AU - Pötter-Nerger, Monika

AU - Koseki, Jana-Christiane

PY - 2024/9/14

Y1 - 2024/9/14

N2 - Hintergrund: Dysphagie ist ein häufiges Symptom vieler Parkinson (PD)-Patienten, das mit hoher Morbidität und Mortalität einhergeht. Am häufigsten sind Residuen von festen Konsistenzen und stille Aspirationen von Wasser beschrieben. Es existiert keine medikamentöse Therapie der Dysphagie. Die tiefe Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus (STN-THS), die zur Verbesserung der motorischen und nicht-motorischen Symptome bei PD-Patienten eingesetzt wird, zeigte unterschiedliche Einflüsse auf das Schluckvermögen. In der vorgestellten Studie wird der Einfluss der THS-STN auf die Schluckfunktion von PD-Patienten präoperativ sowie im Verlauf von 12 Mon. untersucht. Material und Methoden: In dieser prospektiven, longitudinalen Interventionsstudie wurden 51 PD-Patienten präop. (Tpre) sowie 3 (T1) und 12 Mon. (T2) nach bilateraler STN-THS-Operation mittels FEES und mit 3 Konsistenzen (Wasser, Püree, Brot) und Placebos untersucht. Dabei wurden Penetration/Aspiration, Residuen, Leaking und pharyngeales Speichelmanagement bewertet. Ergebnisse: Das mittlere Alter betrug 62 J (36 m). An Tpre wiesen 4 Pat. eine Aspiration auf. Der mediane PAS betrug an Tpre, T1 und T2 jeweils 1. Je 3 Patienten zeigten bei T1 und T2 eine Aspiration. Es bestanden keine Veränderung der medianen PAS-Werte von Tpre zu T1, wohingegen die PAS-Werte an T2 tendenziell höher waren. Die mittleren Residuen-Scores unterschieden sich nicht signifikant (Tpre: 1,65; T1: 2,48; T2: 2,32). Ein build-up von Brot wurde an Tpre, T1 und T2 bei 31% (16/51), 43% (9/21) bzw. 35% (11/31) der Pat. festgestellt. Das Tablettenschluckvermögen war bei 33% (17/51) der Pat. an mind. einem der 3 Zeitpunkte bei mind. einer Tablette path. (keine Signifikanz für die 3 Zeitpunkte). Diskussion: Die STN-THS zeigt keine Auswirkungen auf eine präop. bestehende Dysphagie oder das Schluckvermögen zu haben. Innerhalb von 12 Mon. kam es bei vielen Patienten zu einer leichten (nicht signifikanten) Verschlechterung des Schluckvermögens. Im Allgemeinen war die hier vorgestellte Kohorte geringer von Dysphagie betroffen als eine frühere "real-life" PD-Kohorte, die älter und stärker von der Parkinson-Krankheit betroffen war, was auf die Selektionskriterien für die THS-Operation zurückzuführen sein könnte. Fazit: In dieser Studie konnte keine positive Wirkung der STN-THS auf die Dysphagie nachgewiesen werden. Andererseits führte die STN-THS nicht zu einer Verschlechterung der Schluckfunktion. Bei einer bestehenden Dypshagie stellt eine STN-THS, die zur Verbesserung der motorischen Symptome bei Parkinson-Patienten indiziert ist, keine Kontraindikation dar.

AB - Hintergrund: Dysphagie ist ein häufiges Symptom vieler Parkinson (PD)-Patienten, das mit hoher Morbidität und Mortalität einhergeht. Am häufigsten sind Residuen von festen Konsistenzen und stille Aspirationen von Wasser beschrieben. Es existiert keine medikamentöse Therapie der Dysphagie. Die tiefe Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus (STN-THS), die zur Verbesserung der motorischen und nicht-motorischen Symptome bei PD-Patienten eingesetzt wird, zeigte unterschiedliche Einflüsse auf das Schluckvermögen. In der vorgestellten Studie wird der Einfluss der THS-STN auf die Schluckfunktion von PD-Patienten präoperativ sowie im Verlauf von 12 Mon. untersucht. Material und Methoden: In dieser prospektiven, longitudinalen Interventionsstudie wurden 51 PD-Patienten präop. (Tpre) sowie 3 (T1) und 12 Mon. (T2) nach bilateraler STN-THS-Operation mittels FEES und mit 3 Konsistenzen (Wasser, Püree, Brot) und Placebos untersucht. Dabei wurden Penetration/Aspiration, Residuen, Leaking und pharyngeales Speichelmanagement bewertet. Ergebnisse: Das mittlere Alter betrug 62 J (36 m). An Tpre wiesen 4 Pat. eine Aspiration auf. Der mediane PAS betrug an Tpre, T1 und T2 jeweils 1. Je 3 Patienten zeigten bei T1 und T2 eine Aspiration. Es bestanden keine Veränderung der medianen PAS-Werte von Tpre zu T1, wohingegen die PAS-Werte an T2 tendenziell höher waren. Die mittleren Residuen-Scores unterschieden sich nicht signifikant (Tpre: 1,65; T1: 2,48; T2: 2,32). Ein build-up von Brot wurde an Tpre, T1 und T2 bei 31% (16/51), 43% (9/21) bzw. 35% (11/31) der Pat. festgestellt. Das Tablettenschluckvermögen war bei 33% (17/51) der Pat. an mind. einem der 3 Zeitpunkte bei mind. einer Tablette path. (keine Signifikanz für die 3 Zeitpunkte). Diskussion: Die STN-THS zeigt keine Auswirkungen auf eine präop. bestehende Dysphagie oder das Schluckvermögen zu haben. Innerhalb von 12 Mon. kam es bei vielen Patienten zu einer leichten (nicht signifikanten) Verschlechterung des Schluckvermögens. Im Allgemeinen war die hier vorgestellte Kohorte geringer von Dysphagie betroffen als eine frühere "real-life" PD-Kohorte, die älter und stärker von der Parkinson-Krankheit betroffen war, was auf die Selektionskriterien für die THS-Operation zurückzuführen sein könnte. Fazit: In dieser Studie konnte keine positive Wirkung der STN-THS auf die Dysphagie nachgewiesen werden. Andererseits führte die STN-THS nicht zu einer Verschlechterung der Schluckfunktion. Bei einer bestehenden Dypshagie stellt eine STN-THS, die zur Verbesserung der motorischen Symptome bei Parkinson-Patienten indiziert ist, keine Kontraindikation dar.

U2 - 10.3205/24dgpp35

DO - 10.3205/24dgpp35

M3 - Konferenzbeitrag - Abstract in Konferenzband

SN - 978-3-9817636-8-3

VL - 31

T3 - Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte

SP - 120

EP - 121

BT - Aktuelle phoniatrisch-pädaudiologische Aspekte 2024

PB - German Medical Science GMS Publishing House

CY - Berlin

ER -