Behandlungsverhalten und Wünsche an die Therapie aus Sicht von jungen Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 1

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Behandlungsverhalten und Wünsche an die Therapie aus Sicht von jungen Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 1. / Seibert, Lea; Schmidt, Hannah M; Menrath, Ingo; Pawils, Silke; Rumpf, Hans-Jürgen; von Sengbusch, Simone.

in: DIABETOL STOFFWECHS, Jahrgang 18, Nr. 2, 2023, S. 140-148.

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title = "Behandlungsverhalten und W{\"u}nsche an die Therapie aus Sicht von jungen Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 1",
abstract = "Hintergrund Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (JujE) mit Diabetes mellitus Typ 1 (DMT1) werden geh{\"a}uft Behandlungsverhaltensweisen beobachtet, die mit ung{\"u}nstigen Gesundheitsoutcomes assoziiert sind. Dar{\"u}ber hinaus verl{\"a}uft der in diesem Alter erforderliche Transitionsprozess oft problematisch. Insgesamt ist diese Altersspanne mit einem erh{\"o}hten Risiko f{\"u}r akute Komplikationen und langfristige Folgesch{\"a}den assoziiert. Ziel der Studie ist es, Gr{\"u}nde f{\"u}r Therapieunzufriedenheit und ung{\"u}nstiges Behandlungsverhalten aus Sicht der JujE zu explorieren und den Bedarf sowie konkrete Empfehlungen f{\"u}r ein zus{\"a}tzliches psychologisches Coaching abzuleiten.Methode Insgesamt wurden 15 qualitative Interviews mit JujE (Alter M=20.2; SD=3.1 Jahre; 53.3% weiblich) gef{\"u}hrt. Zudem wurden die Soziodemographie und depressive Symptomatik (PHQ-9; Patient Health Questionnaire) erhoben.Ergebnisse Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Behandlungsunzufriedenheit und ung{\"u}nstiges Behandlungsverhalten mit direktiven Kommunikationsmustern sowie einer fehlenden pers{\"o}nlichen Bindung zu den Behandler:innen assoziiert sind. Zudem werden psychische Belastungen aus Sicht der Befragten unzureichend thematisiert. Die JujE w{\"u}nschten sich insbesondere Kontinuit{\"a}t im Behandlungsteam sowie einen empathischen Umgang. Die Idee eines zus{\"a}tzlichen Coachings wurde positiv aufgenommen. Hierbei besteht der Wunsch nach bed{\"u}rfnisorientierter Ausgestaltung.Diskussion M{\"o}gliche Barrieren von Adh{\"a}renz und psychische Belastungen sollten offen erfragt und thematisiert werden. Insbesondere bei psychisch belasteten JujE k{\"o}nnte das Behandlungsverhalten m{\"o}glicherweise durch zus{\"a}tzliche niederschwellige Coachingangebote verbessert werden. Eine randomisiert-kontrollierte Studie ist noch ausstehend.",
author = "Lea Seibert and Schmidt, {Hannah M} and Ingo Menrath and Silke Pawils and Hans-J{\"u}rgen Rumpf and {von Sengbusch}, Simone",
year = "2023",
doi = "10.1055/a-1879-0326",
language = "Deutsch",
volume = "18",
pages = "140--148",
journal = "DIABETOL STOFFWECHS",
issn = "1861-9002",
publisher = "Georg Thieme Verlag KG",
number = "2",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Behandlungsverhalten und Wünsche an die Therapie aus Sicht von jungen Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 1

AU - Seibert, Lea

AU - Schmidt, Hannah M

AU - Menrath, Ingo

AU - Pawils, Silke

AU - Rumpf, Hans-Jürgen

AU - von Sengbusch, Simone

PY - 2023

Y1 - 2023

N2 - Hintergrund Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (JujE) mit Diabetes mellitus Typ 1 (DMT1) werden gehäuft Behandlungsverhaltensweisen beobachtet, die mit ungünstigen Gesundheitsoutcomes assoziiert sind. Darüber hinaus verläuft der in diesem Alter erforderliche Transitionsprozess oft problematisch. Insgesamt ist diese Altersspanne mit einem erhöhten Risiko für akute Komplikationen und langfristige Folgeschäden assoziiert. Ziel der Studie ist es, Gründe für Therapieunzufriedenheit und ungünstiges Behandlungsverhalten aus Sicht der JujE zu explorieren und den Bedarf sowie konkrete Empfehlungen für ein zusätzliches psychologisches Coaching abzuleiten.Methode Insgesamt wurden 15 qualitative Interviews mit JujE (Alter M=20.2; SD=3.1 Jahre; 53.3% weiblich) geführt. Zudem wurden die Soziodemographie und depressive Symptomatik (PHQ-9; Patient Health Questionnaire) erhoben.Ergebnisse Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Behandlungsunzufriedenheit und ungünstiges Behandlungsverhalten mit direktiven Kommunikationsmustern sowie einer fehlenden persönlichen Bindung zu den Behandler:innen assoziiert sind. Zudem werden psychische Belastungen aus Sicht der Befragten unzureichend thematisiert. Die JujE wünschten sich insbesondere Kontinuität im Behandlungsteam sowie einen empathischen Umgang. Die Idee eines zusätzlichen Coachings wurde positiv aufgenommen. Hierbei besteht der Wunsch nach bedürfnisorientierter Ausgestaltung.Diskussion Mögliche Barrieren von Adhärenz und psychische Belastungen sollten offen erfragt und thematisiert werden. Insbesondere bei psychisch belasteten JujE könnte das Behandlungsverhalten möglicherweise durch zusätzliche niederschwellige Coachingangebote verbessert werden. Eine randomisiert-kontrollierte Studie ist noch ausstehend.

AB - Hintergrund Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (JujE) mit Diabetes mellitus Typ 1 (DMT1) werden gehäuft Behandlungsverhaltensweisen beobachtet, die mit ungünstigen Gesundheitsoutcomes assoziiert sind. Darüber hinaus verläuft der in diesem Alter erforderliche Transitionsprozess oft problematisch. Insgesamt ist diese Altersspanne mit einem erhöhten Risiko für akute Komplikationen und langfristige Folgeschäden assoziiert. Ziel der Studie ist es, Gründe für Therapieunzufriedenheit und ungünstiges Behandlungsverhalten aus Sicht der JujE zu explorieren und den Bedarf sowie konkrete Empfehlungen für ein zusätzliches psychologisches Coaching abzuleiten.Methode Insgesamt wurden 15 qualitative Interviews mit JujE (Alter M=20.2; SD=3.1 Jahre; 53.3% weiblich) geführt. Zudem wurden die Soziodemographie und depressive Symptomatik (PHQ-9; Patient Health Questionnaire) erhoben.Ergebnisse Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Behandlungsunzufriedenheit und ungünstiges Behandlungsverhalten mit direktiven Kommunikationsmustern sowie einer fehlenden persönlichen Bindung zu den Behandler:innen assoziiert sind. Zudem werden psychische Belastungen aus Sicht der Befragten unzureichend thematisiert. Die JujE wünschten sich insbesondere Kontinuität im Behandlungsteam sowie einen empathischen Umgang. Die Idee eines zusätzlichen Coachings wurde positiv aufgenommen. Hierbei besteht der Wunsch nach bedürfnisorientierter Ausgestaltung.Diskussion Mögliche Barrieren von Adhärenz und psychische Belastungen sollten offen erfragt und thematisiert werden. Insbesondere bei psychisch belasteten JujE könnte das Behandlungsverhalten möglicherweise durch zusätzliche niederschwellige Coachingangebote verbessert werden. Eine randomisiert-kontrollierte Studie ist noch ausstehend.

U2 - 10.1055/a-1879-0326

DO - 10.1055/a-1879-0326

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 18

SP - 140

EP - 148

JO - DIABETOL STOFFWECHS

JF - DIABETOL STOFFWECHS

SN - 1861-9002

IS - 2

ER -