Behandlung von Persönlichkeitsstörungen und Psychopathie

Abstract

Inhaftierte mit Persönlichkeitsstörungen sind im Strafvollzug und in der Sicherungsverwahrung häufig anzutreffen und gelten als schwierig behandelbar. Neben mangelnder Störungseinsicht sind die oft gravierenden zwischenmenschlichen Defizite der Betroffenen für die schwierige Behandelbarkeit maßgeblich. Formal werden Persönlichkeitsstörungen in drei übergeordnete Cluster eingeteilt, wobei Störungen aus Cluster B (emotional, impulsiv, sprunghaft) im Strafvollzug überrepräsentiert sind. Ein Ungleichgewicht besteht auch in der Interventionsforschung: Während eine belastbare Zahl von Studien zur Antisozialen und Borderline-Persönlichkeitsstörung vorliegt, stützen sich Empfehlungen zu den anderen Störungsbildern meist auf klinische Evidenz. Als umstritten gilt die Behandelbarkeit von Psychopathie, einer besonders schwerwiegenden Variante der Antisozialen Persönlichkeitsstörung. Neuere
Untersuchungen weisen jedoch darauf hin, dass sich kriminaltherapeutische Ansätze auch auf diese Klientel übertragen lassen. Das Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Interventionsforschung und schließt mit einigen Empfehlungen für die Praxis.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
TitelBehandlung im Strafvollzug : Ein Handbuch für Praxis und Wissenschaft
Redakteure/-innenJohann Endres, Stefan Suhling
ERFORDERLICH bei Buchbeitrag: Seitenumfang16
ErscheinungsortWiesbaden
Herausgeber (Verlag)Springer
Erscheinungsdatum2023
Auflage1
Seiten377-392
ISBN (Print)978-3-658-36045-0
ISBN (elektronisch)978-3-658-36046-7
DOIs
StatusVeröffentlicht - 2023