Ausriss von All-suture-Ankern verursacht geringere Knochenschäden und ist von der Kortikalisdicke abhängig

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Ausriss von All-suture-Ankern verursacht geringere Knochenschäden und ist von der Kortikalisdicke abhängig. / Dalos, Dimitris; Huber, Gerd; Sellenschloh, Kay; Saito, Hiroaki; Püschel, Klaus; Morlock, M M ; Frosch, Karl-Heinz; Klatte, Till Orla.

in: ARTHROSKOPIE, Jahrgang 33, 30.07.2020, S. 378–385.

Publikationen: SCORING: Beitrag in Fachzeitschrift/ZeitungAndere (Vorworte u.ä.)Forschung

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Dalos, D, Huber, G, Sellenschloh, K, Saito, H, Püschel, K, Morlock, MM, Frosch, K-H & Klatte, TO 2020, 'Ausriss von All-suture-Ankern verursacht geringere Knochenschäden und ist von der Kortikalisdicke abhängig', ARTHROSKOPIE, Jg. 33, S. 378–385. https://doi.org/10.1007/s00142-020-00398-8

APA

Dalos, D., Huber, G., Sellenschloh, K., Saito, H., Püschel, K., Morlock, M. M., Frosch, K-H., & Klatte, T. O. (2020). Ausriss von All-suture-Ankern verursacht geringere Knochenschäden und ist von der Kortikalisdicke abhängig. ARTHROSKOPIE, 33, 378–385. https://doi.org/10.1007/s00142-020-00398-8

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title = "Ausriss von All-suture-Ankern verursacht geringere Knochensch{\"a}den und ist von der Kortikalisdicke abh{\"a}ngig",
abstract = "ZielsetzungDer Einfluss der Kortikalis- und Spongiosastruktur auf die biomechanischen Eigenschaften von All-suture- und konventionellen Ankern wurde untersucht. Zudem erfolgte ein Vergleich der morphologischen Knochensch{\"a}den nach Ankerversagen. Die Hypothese der vorliegenden Studie ist, dass sich der Ausriss eines All-suture-Ankers weniger invasiv auswirkt und dass die Ausrisskraft von der Kortikalisdicke beeinflusst wird.MethodenDrei{\ss}ig humane Humeri wurden folgenderma{\ss}en biomechanisch getestet: Beginnend mit einem Belastungszyklus von 20 bis 50 N wurde eine schrittweise Steigerung der oberen Kraftspitze um 0,05 N pro Zyklus mit einer Frequenz von 1 Hz durchgef{\"u}hrt. Analysiert wurde unter anderem die maximale Ausrisskraft bei drei Implantationswinkeln (45°, 90°, 110°) der beiden Ankertypen. Nach Ankerausriss wurde jedes Knochenst{\"u}ck einer Mikrocomputertomographie (Mikro-CT) unterzogen. Knochendichte („bone mineral density“ [BMD]) und Kortikalisdicke wurden an der Implantationsstelle des Ankers bestimmt. Des Weiteren wurden der Durchmesser des Kortikalisdefekts und das Volumen der Knochenkavit{\"a}t bestimmt.ErgebnisseF{\"u}r die maximale Ausrisskraft der All-suture-Anker ergab sich eine starke Korrelation mit der Dicke der angrenzenden Kortikalis (r = 0,82, p ≤ 0,05), wobei diese mindestens 0,4 mm betragen musste, um 200 N standzuhalten. Bei konventionellen Ankern fand sich keine Korrelation. Eine Korrelation mit der lokalen BMD bestand bei keinem der beiden Ankertypen. Bei All-suture-Ankern war der Kortikalisdefekt signifikant schmaler, auch die Knochenkavit{\"a}t nach Ausriss war kleiner (4,3 ± 1,3 mm vs. 5,3 ± 0,9 mm, p = 0,037; 141 mm3 vs. 212 mm3; p = 0,009). Der gr{\"o}{\ss}te Kortikalisdefekt wurde bei einem Implantationswinkel der Anker von 45° gemessen.SchlussfolgerungIm Gegensatz zu konventionellen Ankern ist die Ausrisskraft von All-suture-Ankern von der Dicke der humeralen Kortikalis abh{\"a}ngig. Dar{\"u}ber hinaus finden sich bei All-suture-Ankern ein signifikant geringerer Kortikalisdefekt sowie verminderte Knochensch{\"a}den bei Ausriss. Das klinische Fazit der vorliegenden Studie ist daher, dass All-suture-Anker aufgrund der knochenschonenden Eigenschaft vorteilhaft sind. Des Weiteren sollte eine intraoperative Dekortizierung unterbleiben und die Kortikalisdicke vor Operation beurteilt werden, um das Risiko eines Ankerversagens zu senken.",
author = "Dimitris Dalos and Gerd Huber and Kay Sellenschloh and Hiroaki Saito and Klaus P{\"u}schel and Morlock, {M M} and Karl-Heinz Frosch and Klatte, {Till Orla}",
year = "2020",
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doi = "10.1007/s00142-020-00398-8",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Ausriss von All-suture-Ankern verursacht geringere Knochenschäden und ist von der Kortikalisdicke abhängig

AU - Dalos, Dimitris

AU - Huber, Gerd

AU - Sellenschloh, Kay

AU - Saito, Hiroaki

AU - Püschel, Klaus

AU - Morlock, M M

AU - Frosch, Karl-Heinz

AU - Klatte, Till Orla

PY - 2020/7/30

Y1 - 2020/7/30

N2 - ZielsetzungDer Einfluss der Kortikalis- und Spongiosastruktur auf die biomechanischen Eigenschaften von All-suture- und konventionellen Ankern wurde untersucht. Zudem erfolgte ein Vergleich der morphologischen Knochenschäden nach Ankerversagen. Die Hypothese der vorliegenden Studie ist, dass sich der Ausriss eines All-suture-Ankers weniger invasiv auswirkt und dass die Ausrisskraft von der Kortikalisdicke beeinflusst wird.MethodenDreißig humane Humeri wurden folgendermaßen biomechanisch getestet: Beginnend mit einem Belastungszyklus von 20 bis 50 N wurde eine schrittweise Steigerung der oberen Kraftspitze um 0,05 N pro Zyklus mit einer Frequenz von 1 Hz durchgeführt. Analysiert wurde unter anderem die maximale Ausrisskraft bei drei Implantationswinkeln (45°, 90°, 110°) der beiden Ankertypen. Nach Ankerausriss wurde jedes Knochenstück einer Mikrocomputertomographie (Mikro-CT) unterzogen. Knochendichte („bone mineral density“ [BMD]) und Kortikalisdicke wurden an der Implantationsstelle des Ankers bestimmt. Des Weiteren wurden der Durchmesser des Kortikalisdefekts und das Volumen der Knochenkavität bestimmt.ErgebnisseFür die maximale Ausrisskraft der All-suture-Anker ergab sich eine starke Korrelation mit der Dicke der angrenzenden Kortikalis (r = 0,82, p ≤ 0,05), wobei diese mindestens 0,4 mm betragen musste, um 200 N standzuhalten. Bei konventionellen Ankern fand sich keine Korrelation. Eine Korrelation mit der lokalen BMD bestand bei keinem der beiden Ankertypen. Bei All-suture-Ankern war der Kortikalisdefekt signifikant schmaler, auch die Knochenkavität nach Ausriss war kleiner (4,3 ± 1,3 mm vs. 5,3 ± 0,9 mm, p = 0,037; 141 mm3 vs. 212 mm3; p = 0,009). Der größte Kortikalisdefekt wurde bei einem Implantationswinkel der Anker von 45° gemessen.SchlussfolgerungIm Gegensatz zu konventionellen Ankern ist die Ausrisskraft von All-suture-Ankern von der Dicke der humeralen Kortikalis abhängig. Darüber hinaus finden sich bei All-suture-Ankern ein signifikant geringerer Kortikalisdefekt sowie verminderte Knochenschäden bei Ausriss. Das klinische Fazit der vorliegenden Studie ist daher, dass All-suture-Anker aufgrund der knochenschonenden Eigenschaft vorteilhaft sind. Des Weiteren sollte eine intraoperative Dekortizierung unterbleiben und die Kortikalisdicke vor Operation beurteilt werden, um das Risiko eines Ankerversagens zu senken.

AB - ZielsetzungDer Einfluss der Kortikalis- und Spongiosastruktur auf die biomechanischen Eigenschaften von All-suture- und konventionellen Ankern wurde untersucht. Zudem erfolgte ein Vergleich der morphologischen Knochenschäden nach Ankerversagen. Die Hypothese der vorliegenden Studie ist, dass sich der Ausriss eines All-suture-Ankers weniger invasiv auswirkt und dass die Ausrisskraft von der Kortikalisdicke beeinflusst wird.MethodenDreißig humane Humeri wurden folgendermaßen biomechanisch getestet: Beginnend mit einem Belastungszyklus von 20 bis 50 N wurde eine schrittweise Steigerung der oberen Kraftspitze um 0,05 N pro Zyklus mit einer Frequenz von 1 Hz durchgeführt. Analysiert wurde unter anderem die maximale Ausrisskraft bei drei Implantationswinkeln (45°, 90°, 110°) der beiden Ankertypen. Nach Ankerausriss wurde jedes Knochenstück einer Mikrocomputertomographie (Mikro-CT) unterzogen. Knochendichte („bone mineral density“ [BMD]) und Kortikalisdicke wurden an der Implantationsstelle des Ankers bestimmt. Des Weiteren wurden der Durchmesser des Kortikalisdefekts und das Volumen der Knochenkavität bestimmt.ErgebnisseFür die maximale Ausrisskraft der All-suture-Anker ergab sich eine starke Korrelation mit der Dicke der angrenzenden Kortikalis (r = 0,82, p ≤ 0,05), wobei diese mindestens 0,4 mm betragen musste, um 200 N standzuhalten. Bei konventionellen Ankern fand sich keine Korrelation. Eine Korrelation mit der lokalen BMD bestand bei keinem der beiden Ankertypen. Bei All-suture-Ankern war der Kortikalisdefekt signifikant schmaler, auch die Knochenkavität nach Ausriss war kleiner (4,3 ± 1,3 mm vs. 5,3 ± 0,9 mm, p = 0,037; 141 mm3 vs. 212 mm3; p = 0,009). Der größte Kortikalisdefekt wurde bei einem Implantationswinkel der Anker von 45° gemessen.SchlussfolgerungIm Gegensatz zu konventionellen Ankern ist die Ausrisskraft von All-suture-Ankern von der Dicke der humeralen Kortikalis abhängig. Darüber hinaus finden sich bei All-suture-Ankern ein signifikant geringerer Kortikalisdefekt sowie verminderte Knochenschäden bei Ausriss. Das klinische Fazit der vorliegenden Studie ist daher, dass All-suture-Anker aufgrund der knochenschonenden Eigenschaft vorteilhaft sind. Des Weiteren sollte eine intraoperative Dekortizierung unterbleiben und die Kortikalisdicke vor Operation beurteilt werden, um das Risiko eines Ankerversagens zu senken.

U2 - 10.1007/s00142-020-00398-8

DO - 10.1007/s00142-020-00398-8

M3 - Andere (Vorworte u.ä.)

VL - 33

SP - 378

EP - 385

JO - ARTHROSKOPIE

JF - ARTHROSKOPIE

SN - 0933-7946

ER -