Aus vier mach zwei: Neuklassifikation von Somatisierungsstörung, undifferenzierter somatoformer Störung, Schmerzstörung und Hypochondrie im DSM-5

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Aus vier mach zwei: Neuklassifikation von Somatisierungsstörung, undifferenzierter somatoformer Störung, Schmerzstörung und Hypochondrie im DSM-5. / Lau, Katharina; Löwe, Bernd; Langs, Gernot; Voigt, Katharina.

in: PSYCHOTHERAPEUT, Jahrgang 58, Nr. 6, 11.2013, S. 545-551.

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title = "Aus vier mach zwei: Neuklassifikation von Somatisierungsst{\"o}rung, undifferenzierter somatoformer St{\"o}rung, Schmerzst{\"o}rung und Hypochondrie im DSM-5",
abstract = "In der im Mai 2013 erschienen Neuauflage des DSM ist die Kategorie der somatoformen St{\"o}rungen revidiert worden. Im DSM-5 sind unter dem Oberbegriff Somatic Symptoms and Related Disorders die bisherigen DSM-IV Diagnosen Somatisierungsst{\"o}rung, undifferenzierte Somatisierungsst{\"o}rung und Schmerzst{\"o}rung zu einer Diagnose Somatic Symptom Disorder zusammengefasst worden; die bisherige Diagnose der Hypochondrie soll teils ebenfalls als Somatic Symptom Disorder, teils als eine neue Diagnose Illness Anxiety Disorder kodiert werden. Das Ziel des vorliegenden Beitrags besteht darin, Patienten mit den im DSM-5 zusammengefassten bzw. neu aufgeteilten Diagnosen der bisherigen DSM-IV-St{\"o}rungskategorie somatoforme St{\"o}rungen (undifferenzierte) Somatisierungsst{\"o}rung, Schmerzst{\"o}rung und Hypochondrie hinsichtlich des Ausma{\ss}es ihrer Krankheitsangst sowie in ihren Kognitionen bez{\"u}glich der Wahrnehmung und Interpretation somatischer Symptome zu vergleichen, um einzusch{\"a}tzen, inwiefern die neuen Diagnosen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der bisherigen Diagnosen abbilden k{\"o}nnen. Die zwischen Patienten mit (undifferenzierter) Somatisierungsst{\"o}rung und Patienten mit Hypochondrie gefundenen Unterschiede hinsichtlich des Ausma{\ss}es von Krankheitsangst und der Intoleranz von k{\"o}rperlichen Beschwerden sprechen daf{\"u}r, dass es sich bei diesen St{\"o}rungsbildern um unterschiedliche diagnostische Kategorien handelt. Im Gegensatz dazu zeigten sich hinsichtlich katastrophisierender Bewertungen der K{\"o}rpersymptome, vegetativer Missempfindungen sowie Gesundheitsverhalten keine Unterschiede zwischen Patienten mit unterschiedlichen somatoformen St{\"o}rungen, was die im DSM-5 vorgenommene Zusammenfassung der Diagnosen als Somatic Symptom Disorder unterst{\"u}tzt. Die vorliegenden Ergebnisse weisen darauf hin, dass Krankheits{\"a}ngste und Katastrophisierung von K{\"o}rperbeschwerden bei Patienten mit somatoformen St{\"o}rungen grunds{\"a}tzlich eine Rolle spielen. Im Hinblick auf eine psychotherapeutische Behandlung sollten daher Krankheitsangst und Bef{\"u}rchtungen bez{\"u}glich der eigenen Gesundheit bei allen Patienten mit somatoformen St{\"o}rungen thematisiert werden.",
author = "Katharina Lau and Bernd L{\"o}we and Gernot Langs and Katharina Voigt",
year = "2013",
month = nov,
doi = "0.1007/s00278-013-1019-z",
language = "Deutsch",
volume = "58",
pages = "545--551",
journal = "PSYCHOTHERAPEUT",
issn = "0935-6185",
publisher = "Springer",
number = "6",

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RIS

TY - JOUR

T1 - Aus vier mach zwei: Neuklassifikation von Somatisierungsstörung, undifferenzierter somatoformer Störung, Schmerzstörung und Hypochondrie im DSM-5

AU - Lau, Katharina

AU - Löwe, Bernd

AU - Langs, Gernot

AU - Voigt, Katharina

PY - 2013/11

Y1 - 2013/11

N2 - In der im Mai 2013 erschienen Neuauflage des DSM ist die Kategorie der somatoformen Störungen revidiert worden. Im DSM-5 sind unter dem Oberbegriff Somatic Symptoms and Related Disorders die bisherigen DSM-IV Diagnosen Somatisierungsstörung, undifferenzierte Somatisierungsstörung und Schmerzstörung zu einer Diagnose Somatic Symptom Disorder zusammengefasst worden; die bisherige Diagnose der Hypochondrie soll teils ebenfalls als Somatic Symptom Disorder, teils als eine neue Diagnose Illness Anxiety Disorder kodiert werden. Das Ziel des vorliegenden Beitrags besteht darin, Patienten mit den im DSM-5 zusammengefassten bzw. neu aufgeteilten Diagnosen der bisherigen DSM-IV-Störungskategorie somatoforme Störungen (undifferenzierte) Somatisierungsstörung, Schmerzstörung und Hypochondrie hinsichtlich des Ausmaßes ihrer Krankheitsangst sowie in ihren Kognitionen bezüglich der Wahrnehmung und Interpretation somatischer Symptome zu vergleichen, um einzuschätzen, inwiefern die neuen Diagnosen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der bisherigen Diagnosen abbilden können. Die zwischen Patienten mit (undifferenzierter) Somatisierungsstörung und Patienten mit Hypochondrie gefundenen Unterschiede hinsichtlich des Ausmaßes von Krankheitsangst und der Intoleranz von körperlichen Beschwerden sprechen dafür, dass es sich bei diesen Störungsbildern um unterschiedliche diagnostische Kategorien handelt. Im Gegensatz dazu zeigten sich hinsichtlich katastrophisierender Bewertungen der Körpersymptome, vegetativer Missempfindungen sowie Gesundheitsverhalten keine Unterschiede zwischen Patienten mit unterschiedlichen somatoformen Störungen, was die im DSM-5 vorgenommene Zusammenfassung der Diagnosen als Somatic Symptom Disorder unterstützt. Die vorliegenden Ergebnisse weisen darauf hin, dass Krankheitsängste und Katastrophisierung von Körperbeschwerden bei Patienten mit somatoformen Störungen grundsätzlich eine Rolle spielen. Im Hinblick auf eine psychotherapeutische Behandlung sollten daher Krankheitsangst und Befürchtungen bezüglich der eigenen Gesundheit bei allen Patienten mit somatoformen Störungen thematisiert werden.

AB - In der im Mai 2013 erschienen Neuauflage des DSM ist die Kategorie der somatoformen Störungen revidiert worden. Im DSM-5 sind unter dem Oberbegriff Somatic Symptoms and Related Disorders die bisherigen DSM-IV Diagnosen Somatisierungsstörung, undifferenzierte Somatisierungsstörung und Schmerzstörung zu einer Diagnose Somatic Symptom Disorder zusammengefasst worden; die bisherige Diagnose der Hypochondrie soll teils ebenfalls als Somatic Symptom Disorder, teils als eine neue Diagnose Illness Anxiety Disorder kodiert werden. Das Ziel des vorliegenden Beitrags besteht darin, Patienten mit den im DSM-5 zusammengefassten bzw. neu aufgeteilten Diagnosen der bisherigen DSM-IV-Störungskategorie somatoforme Störungen (undifferenzierte) Somatisierungsstörung, Schmerzstörung und Hypochondrie hinsichtlich des Ausmaßes ihrer Krankheitsangst sowie in ihren Kognitionen bezüglich der Wahrnehmung und Interpretation somatischer Symptome zu vergleichen, um einzuschätzen, inwiefern die neuen Diagnosen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der bisherigen Diagnosen abbilden können. Die zwischen Patienten mit (undifferenzierter) Somatisierungsstörung und Patienten mit Hypochondrie gefundenen Unterschiede hinsichtlich des Ausmaßes von Krankheitsangst und der Intoleranz von körperlichen Beschwerden sprechen dafür, dass es sich bei diesen Störungsbildern um unterschiedliche diagnostische Kategorien handelt. Im Gegensatz dazu zeigten sich hinsichtlich katastrophisierender Bewertungen der Körpersymptome, vegetativer Missempfindungen sowie Gesundheitsverhalten keine Unterschiede zwischen Patienten mit unterschiedlichen somatoformen Störungen, was die im DSM-5 vorgenommene Zusammenfassung der Diagnosen als Somatic Symptom Disorder unterstützt. Die vorliegenden Ergebnisse weisen darauf hin, dass Krankheitsängste und Katastrophisierung von Körperbeschwerden bei Patienten mit somatoformen Störungen grundsätzlich eine Rolle spielen. Im Hinblick auf eine psychotherapeutische Behandlung sollten daher Krankheitsangst und Befürchtungen bezüglich der eigenen Gesundheit bei allen Patienten mit somatoformen Störungen thematisiert werden.

U2 - 0.1007/s00278-013-1019-z

DO - 0.1007/s00278-013-1019-z

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

VL - 58

SP - 545

EP - 551

JO - PSYCHOTHERAPEUT

JF - PSYCHOTHERAPEUT

SN - 0935-6185

IS - 6

ER -