Arbeitsbedingungen von Pflegekräften in der allgemeinen Palliativversorgung in Deutschland - Eine Querschnittbefragung

Abstract

Hintergrund: Die Mehrheit sterbenskranker Menschen wird in der allgemeinen Palliativversorgung (APV) durch ambulante Pflegedienste (AP), durch Alten- / Pflegeheime (APH) und durch Krankenhäuser (KH) betreut. Vergleichsweise wenige werden in der spezialisierten Palliativversorgung (SPV) behandelt. Die Forschung konzentriert sich im Rahmen der Palliativversorgung bisher auf Letztere. Ziel: Erhebung der Arbeitsbedingungen von und Analyse der Unterschiede zwischen Pflegekräften der APV in AP, APH und KH. Methoden: Schriftliche Querschnittbefragung von Pflegekräften aus AP, APH und KH unter Verwendung eines Fragebogens zur Erhebung der Arbeitssituation, bestehend aus Teilen des Copenhagen Psychosocial Questionnaire und selbst entwickelten Fragen. Durchführung von deskriptiven und bivariaten Analysen. Ergebnisse: 437 Fragebögen flossen in die Analyse ein (Rücklauf 16,7 %). Pflegekräfte verbringen durchschnittlich 20 % der Arbeitszeit mit der Versorgung von Palliativpatientinnen und -patienten. Der Wunsch nach einer palliativpflegerischen Weiterbildung besteht bei jeder vierten Pflegekraft (n = 104). Es werden Belastungen angegeben, die aus der Auseinandersetzung mit dem Tod und der Betreuung von Angehörigen resultieren. Die palliativpflegerische Versorgungsqualität beurteilen 59 % (n = 249) als gut / sehr gut. Schlussfolgerungen: Die Pflegekräfte sind Belastungen ausgesetzt, die bisher nur im Rahmen der spezialisierten Palliativversorgung thematisiert wurden. Konkrete Maßnahmen, insbesondere die palliativpflegerische Weiterbildung für Pflegekräfte, sollten diskutiert werden.

Bibliografische Daten

OriginalspracheDeutsch
ISSN1012-5302
DOIs
StatusVeröffentlicht - 04.2021
PubMed 33576697