Anwendung von Antiglaukomatosa in der urbanen erwachsenen Bevölkerung

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title = "Anwendung von Antiglaukomatosa in der urbanen erwachsenen Bev{\"o}lkerung: Erkenntnisse zur Glaukompr{\"a}valenz aus der Hamburg City Health Study",
abstract = "HintergrundDas Glaukom gilt als ophthalmologische Volkskrankheit. Erkenntnisse {\"u}ber die Verbreitung von Glaukomerkrankungen in der Bev{\"o}lkerung sind essenziell f{\"u}r weitere Fragen zu Komorbidit{\"a}ten, Risikofaktoren und der Versorgung.Ziel der ArbeitEs erfolgt eine Analyse der Verbreitung von Antiglaukomatosa und der Glaukompr{\"a}valenz in der erwachsenen, urbanen Bev{\"o}lkerung Hamburgs.Material und MethodenDie Hamburg City Health Study (HCHS) ist eine prospektive Gesundheitsstudie f{\"u}r die Bev{\"o}lkerung in Hamburg mit einer Studiengr{\"o}{\ss}e von 45.000 Personen im Alter zwischen 45 und 79 Jahren. Neben umfangreichen medizinischen Daten werden die Pr{\"a}medikation und die bisherige Krankengeschichte der Probanden erfasst. Die Anwendung von Antiglaukomatosa unter den ersten 10.000 Studienpersonen wurde ermittelt und die Glaukompr{\"a}valenz daraus sowie durch die Selbstangabe f{\"u}r das Vorhandensein eines Glaukoms abgesch{\"a}tzt. Die Daten wurden mittels deskriptiver Analyse und logistischer Regressionsanalyse untersucht und Korrelationen nach Alter und Geschlecht berechnet.ErgebnisseIn der Studienpopulation nahmen 319 Personen augendrucksenkende Medikamente (Durchschnittsalter = 67,1 Jahre, SD [Standardabweichung] = 7,57), entsprechend einer Pr{\"a}valenz von 3,35 % (95 %-CI [Konfidenzintervall]: 3,00–3,70 %). Es liegt eine positive Korrelation zwischen dem Lebensalter und der Verwendung von drucksenkender Medikation vor, die statistisch hochsignifikant ist (p = < 0,001), der Vergleich nach Geschlecht zeigen eine gering h{\"o}here Verbreitung unter Frauen, die statistisch nicht signifikant ist. Die Verteilung nach Glaukommedikation und Glaukomanamnese erweist sich als nur bedingt deckungsgleich.DiskussionDie gesch{\"a}tzte Glaukompr{\"a}valenz ist vergleichbar mit Ergebnissen in anderen epidemiologischen Studien. In unseren Studienergebnissen d{\"u}rfte neben Patienten mit einem manifesten Glaukom auch eine Gruppe von Personen eingeschlossen sein, die aufgrund einer okul{\"a}ren Hypertension therapiert werden. Inkongruenzen zwischen vorhandener Glaukommedikation und Glaukomdiagnose k{\"o}nnen durch unterschiedliche Therapiestrategien, aber auch durch Informationsdefizite begr{\"u}ndet sein.",
author = "Christian Wolfram and Vu, {Tran Phuong Linh} and Maren Klemm and Martin Spitzer and Ansgar Beuse and Carsten Grohmann",
note = "{\textcopyright} 2023. The Author(s), under exclusive licence to Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.",
year = "2023",
month = nov,
doi = "10.1007/s00347-023-01942-1",
language = "Deutsch",
volume = "120",
pages = "1098--1106",
journal = "OPHTHALMOLOGIE",
issn = "2731-720X",
publisher = "Springer",
number = "11",

}

RIS

TY - JOUR

T1 - Anwendung von Antiglaukomatosa in der urbanen erwachsenen Bevölkerung

T2 - Erkenntnisse zur Glaukomprävalenz aus der Hamburg City Health Study

AU - Wolfram, Christian

AU - Vu, Tran Phuong Linh

AU - Klemm, Maren

AU - Spitzer, Martin

AU - Beuse, Ansgar

AU - Grohmann, Carsten

N1 - © 2023. The Author(s), under exclusive licence to Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.

PY - 2023/11

Y1 - 2023/11

N2 - HintergrundDas Glaukom gilt als ophthalmologische Volkskrankheit. Erkenntnisse über die Verbreitung von Glaukomerkrankungen in der Bevölkerung sind essenziell für weitere Fragen zu Komorbiditäten, Risikofaktoren und der Versorgung.Ziel der ArbeitEs erfolgt eine Analyse der Verbreitung von Antiglaukomatosa und der Glaukomprävalenz in der erwachsenen, urbanen Bevölkerung Hamburgs.Material und MethodenDie Hamburg City Health Study (HCHS) ist eine prospektive Gesundheitsstudie für die Bevölkerung in Hamburg mit einer Studiengröße von 45.000 Personen im Alter zwischen 45 und 79 Jahren. Neben umfangreichen medizinischen Daten werden die Prämedikation und die bisherige Krankengeschichte der Probanden erfasst. Die Anwendung von Antiglaukomatosa unter den ersten 10.000 Studienpersonen wurde ermittelt und die Glaukomprävalenz daraus sowie durch die Selbstangabe für das Vorhandensein eines Glaukoms abgeschätzt. Die Daten wurden mittels deskriptiver Analyse und logistischer Regressionsanalyse untersucht und Korrelationen nach Alter und Geschlecht berechnet.ErgebnisseIn der Studienpopulation nahmen 319 Personen augendrucksenkende Medikamente (Durchschnittsalter = 67,1 Jahre, SD [Standardabweichung] = 7,57), entsprechend einer Prävalenz von 3,35 % (95 %-CI [Konfidenzintervall]: 3,00–3,70 %). Es liegt eine positive Korrelation zwischen dem Lebensalter und der Verwendung von drucksenkender Medikation vor, die statistisch hochsignifikant ist (p = < 0,001), der Vergleich nach Geschlecht zeigen eine gering höhere Verbreitung unter Frauen, die statistisch nicht signifikant ist. Die Verteilung nach Glaukommedikation und Glaukomanamnese erweist sich als nur bedingt deckungsgleich.DiskussionDie geschätzte Glaukomprävalenz ist vergleichbar mit Ergebnissen in anderen epidemiologischen Studien. In unseren Studienergebnissen dürfte neben Patienten mit einem manifesten Glaukom auch eine Gruppe von Personen eingeschlossen sein, die aufgrund einer okulären Hypertension therapiert werden. Inkongruenzen zwischen vorhandener Glaukommedikation und Glaukomdiagnose können durch unterschiedliche Therapiestrategien, aber auch durch Informationsdefizite begründet sein.

AB - HintergrundDas Glaukom gilt als ophthalmologische Volkskrankheit. Erkenntnisse über die Verbreitung von Glaukomerkrankungen in der Bevölkerung sind essenziell für weitere Fragen zu Komorbiditäten, Risikofaktoren und der Versorgung.Ziel der ArbeitEs erfolgt eine Analyse der Verbreitung von Antiglaukomatosa und der Glaukomprävalenz in der erwachsenen, urbanen Bevölkerung Hamburgs.Material und MethodenDie Hamburg City Health Study (HCHS) ist eine prospektive Gesundheitsstudie für die Bevölkerung in Hamburg mit einer Studiengröße von 45.000 Personen im Alter zwischen 45 und 79 Jahren. Neben umfangreichen medizinischen Daten werden die Prämedikation und die bisherige Krankengeschichte der Probanden erfasst. Die Anwendung von Antiglaukomatosa unter den ersten 10.000 Studienpersonen wurde ermittelt und die Glaukomprävalenz daraus sowie durch die Selbstangabe für das Vorhandensein eines Glaukoms abgeschätzt. Die Daten wurden mittels deskriptiver Analyse und logistischer Regressionsanalyse untersucht und Korrelationen nach Alter und Geschlecht berechnet.ErgebnisseIn der Studienpopulation nahmen 319 Personen augendrucksenkende Medikamente (Durchschnittsalter = 67,1 Jahre, SD [Standardabweichung] = 7,57), entsprechend einer Prävalenz von 3,35 % (95 %-CI [Konfidenzintervall]: 3,00–3,70 %). Es liegt eine positive Korrelation zwischen dem Lebensalter und der Verwendung von drucksenkender Medikation vor, die statistisch hochsignifikant ist (p = < 0,001), der Vergleich nach Geschlecht zeigen eine gering höhere Verbreitung unter Frauen, die statistisch nicht signifikant ist. Die Verteilung nach Glaukommedikation und Glaukomanamnese erweist sich als nur bedingt deckungsgleich.DiskussionDie geschätzte Glaukomprävalenz ist vergleichbar mit Ergebnissen in anderen epidemiologischen Studien. In unseren Studienergebnissen dürfte neben Patienten mit einem manifesten Glaukom auch eine Gruppe von Personen eingeschlossen sein, die aufgrund einer okulären Hypertension therapiert werden. Inkongruenzen zwischen vorhandener Glaukommedikation und Glaukomdiagnose können durch unterschiedliche Therapiestrategien, aber auch durch Informationsdefizite begründet sein.

U2 - 10.1007/s00347-023-01942-1

DO - 10.1007/s00347-023-01942-1

M3 - SCORING: Review

C2 - 37874364

VL - 120

SP - 1098

EP - 1106

JO - OPHTHALMOLOGIE

JF - OPHTHALMOLOGIE

SN - 2731-720X

IS - 11

ER -