Akute Intoxikationen auf der Intensivstation: Eine 10-Jahres-Analyse

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Akute Intoxikationen auf der Intensivstation: Eine 10-Jahres-Analyse. / Siedler, Stephanie; Trageser, Heiko B; Grensemann, Jörn; Hilgarth, Heike; Simon, Marcel; Kluge, Stefan.

in: MED KLIN-INTENSIVMED, Jahrgang 117, Nr. 2, 03.2022, S. 129-136.

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title = "Akute Intoxikationen auf der Intensivstation: Eine 10-Jahres-Analyse",
abstract = "HintergrundAkute Intoxikationen spielen in Rettungsdienst, Notaufnahme und Intensivmedizin eine besondere Rolle. Diese Untersuchung charakterisiert F{\"a}lle akuter Intoxikationen aus intensivmedizinischer Sicht.MethodeRetrospektiv wurden alle F{\"a}lle akuter Intoxikationen ausgewertet, die zwischen 01.01.2007 und 30.06.2017 auf den Intensivstationen des Universit{\"a}tsklinikums Hamburg-Eppendorf versorgt wurden.ErgebnisseIm Untersuchungszeitraum wurden 587 Patienten mit akuter Intoxikation auf die Intensivstationen des Universit{\"a}tsklinikums aufgenommen. Das Alter betrug im Median 45 Jahre (Interquartilsbereich [IQR] 31 Jahre), j{\"u}nger als 70 Jahre waren 83,1 % der Patienten. Die h{\"a}ufigste Ursache der Intoxikation war bei den j{\"u}ngeren Patienten ein Suizidversuch (55,1 %) und bei den {\"a}lteren Patienten ein iatrogenes Geschehen (47,5 %). Am h{\"a}ufigsten waren F{\"a}lle mit Intoxikationen durch Psychopharmaka (48,7 %), Alkohol (32,9 %), Analgetika (23,3 %) und Drogen (17,0 %). In 50,6 % der F{\"a}lle lag eine Mischintoxikation vor. Intoxikationsspezifische Ma{\ss}nahmen erfolgten in 40,0 % und intensivmedizinische Therapiema{\ss}nahmen in 42,4 % der F{\"a}lle. Die Verweildauer auf der Intensivstation betrug im Median 2 Tage (IQR 3). Die Krankenhausletalit{\"a}t betrug 5,5 %. Bei den {\"a}lteren Patienten (≥ 70 Jahre) waren im Vergleich zu den j{\"u}ngeren Patienten die Erfordernis zu intensivmedizinischen Therapiema{\ss}nahmen (56,6 % vs. 39,5 % der F{\"a}lle, p = 0,002), die Intensivstationsverweildauer (3 Tage [IQR 5] vs. 2 Tage [IQR 3], p = 0,0004) und die Krankenhausletalit{\"a}t (17,2 % vs. 3,1 %, p < 0,001) signifikant h{\"o}her.ZusammenfassungAkute Intoxikationen sind Teil des intensivmedizinischen Behandlungsspektrums. Bei {\"a}lteren Patienten finden sich geh{\"a}uft iatrogene Ursachen, dies geht einher mit erh{\"o}hter Letalit{\"a}t.",
author = "Stephanie Siedler and Trageser, {Heiko B} and J{\"o}rn Grensemann and Heike Hilgarth and Marcel Simon and Stefan Kluge",
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year = "2022",
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doi = "10.1007/s00063-021-00839-8",
language = "Deutsch",
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RIS

TY - JOUR

T1 - Akute Intoxikationen auf der Intensivstation: Eine 10-Jahres-Analyse

AU - Siedler, Stephanie

AU - Trageser, Heiko B

AU - Grensemann, Jörn

AU - Hilgarth, Heike

AU - Simon, Marcel

AU - Kluge, Stefan

N1 - © 2021. Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature.

PY - 2022/3

Y1 - 2022/3

N2 - HintergrundAkute Intoxikationen spielen in Rettungsdienst, Notaufnahme und Intensivmedizin eine besondere Rolle. Diese Untersuchung charakterisiert Fälle akuter Intoxikationen aus intensivmedizinischer Sicht.MethodeRetrospektiv wurden alle Fälle akuter Intoxikationen ausgewertet, die zwischen 01.01.2007 und 30.06.2017 auf den Intensivstationen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf versorgt wurden.ErgebnisseIm Untersuchungszeitraum wurden 587 Patienten mit akuter Intoxikation auf die Intensivstationen des Universitätsklinikums aufgenommen. Das Alter betrug im Median 45 Jahre (Interquartilsbereich [IQR] 31 Jahre), jünger als 70 Jahre waren 83,1 % der Patienten. Die häufigste Ursache der Intoxikation war bei den jüngeren Patienten ein Suizidversuch (55,1 %) und bei den älteren Patienten ein iatrogenes Geschehen (47,5 %). Am häufigsten waren Fälle mit Intoxikationen durch Psychopharmaka (48,7 %), Alkohol (32,9 %), Analgetika (23,3 %) und Drogen (17,0 %). In 50,6 % der Fälle lag eine Mischintoxikation vor. Intoxikationsspezifische Maßnahmen erfolgten in 40,0 % und intensivmedizinische Therapiemaßnahmen in 42,4 % der Fälle. Die Verweildauer auf der Intensivstation betrug im Median 2 Tage (IQR 3). Die Krankenhausletalität betrug 5,5 %. Bei den älteren Patienten (≥ 70 Jahre) waren im Vergleich zu den jüngeren Patienten die Erfordernis zu intensivmedizinischen Therapiemaßnahmen (56,6 % vs. 39,5 % der Fälle, p = 0,002), die Intensivstationsverweildauer (3 Tage [IQR 5] vs. 2 Tage [IQR 3], p = 0,0004) und die Krankenhausletalität (17,2 % vs. 3,1 %, p < 0,001) signifikant höher.ZusammenfassungAkute Intoxikationen sind Teil des intensivmedizinischen Behandlungsspektrums. Bei älteren Patienten finden sich gehäuft iatrogene Ursachen, dies geht einher mit erhöhter Letalität.

AB - HintergrundAkute Intoxikationen spielen in Rettungsdienst, Notaufnahme und Intensivmedizin eine besondere Rolle. Diese Untersuchung charakterisiert Fälle akuter Intoxikationen aus intensivmedizinischer Sicht.MethodeRetrospektiv wurden alle Fälle akuter Intoxikationen ausgewertet, die zwischen 01.01.2007 und 30.06.2017 auf den Intensivstationen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf versorgt wurden.ErgebnisseIm Untersuchungszeitraum wurden 587 Patienten mit akuter Intoxikation auf die Intensivstationen des Universitätsklinikums aufgenommen. Das Alter betrug im Median 45 Jahre (Interquartilsbereich [IQR] 31 Jahre), jünger als 70 Jahre waren 83,1 % der Patienten. Die häufigste Ursache der Intoxikation war bei den jüngeren Patienten ein Suizidversuch (55,1 %) und bei den älteren Patienten ein iatrogenes Geschehen (47,5 %). Am häufigsten waren Fälle mit Intoxikationen durch Psychopharmaka (48,7 %), Alkohol (32,9 %), Analgetika (23,3 %) und Drogen (17,0 %). In 50,6 % der Fälle lag eine Mischintoxikation vor. Intoxikationsspezifische Maßnahmen erfolgten in 40,0 % und intensivmedizinische Therapiemaßnahmen in 42,4 % der Fälle. Die Verweildauer auf der Intensivstation betrug im Median 2 Tage (IQR 3). Die Krankenhausletalität betrug 5,5 %. Bei den älteren Patienten (≥ 70 Jahre) waren im Vergleich zu den jüngeren Patienten die Erfordernis zu intensivmedizinischen Therapiemaßnahmen (56,6 % vs. 39,5 % der Fälle, p = 0,002), die Intensivstationsverweildauer (3 Tage [IQR 5] vs. 2 Tage [IQR 3], p = 0,0004) und die Krankenhausletalität (17,2 % vs. 3,1 %, p < 0,001) signifikant höher.ZusammenfassungAkute Intoxikationen sind Teil des intensivmedizinischen Behandlungsspektrums. Bei älteren Patienten finden sich gehäuft iatrogene Ursachen, dies geht einher mit erhöhter Letalität.

U2 - 10.1007/s00063-021-00839-8

DO - 10.1007/s00063-021-00839-8

M3 - SCORING: Zeitschriftenaufsatz

C2 - 34302193

VL - 117

SP - 129

EP - 136

JO - MED KLIN-INTENSIVMED

JF - MED KLIN-INTENSIVMED

SN - 2193-6218

IS - 2

ER -