Akutdiagnostik des retinalen Zentralarterienverschlusses und Biomarker der Ischämie: Diagnostik mit Konsequenzen?

Abstract

Hintergrund
Der akute Zentralarterienverschluss (ZAV) stellt einen ophthalmologischen Notfall mit neurovaskulären Implikationen dar, der sofort untersucht und behandelt werden sollte. Eine intravenöse Thrombolyse könnte aufgrund der begrenzten retinalen Ischämietoleranz nur innerhalb der ersten 4,5 h die Prognose verbessern. Die augenärztliche Akutdiagnostik sollte entsprechend auf das notwendige Minimum reduziert werden und eine unmittelbare Überweisung in eine Klinik mit neurovaskulärer Expertise erfolgen. Die typische Anamnese eignet sich gut zur schnellen Triagierung und sollte deshalb standardisiert durchgeführt werden, um insbesondere den Symptombeginn möglichst genau zu bestimmen. Neben pathognomonischen Befunden in der Fundoskopie bestehen typische Zeichen in der optischen Kohärenztomographie (OCT), die die Ischämie in der inneren Netzhaut dokumentieren und unter Umständen Rückschlüsse auf den Ischämiebeginn liefern.

Ziel
Diese Übersichtsarbeit erläutert die augenärztliche Akutdiagnostik des akuten retinalen ZAV mit dem Schwerpunkt auf typische Befunde der OCT und transorbitalen Sonographie (TOS) und diskutiert deren möglichen Nutzen als ischämische Biomarker.

Schlussfolgerungen
Charakteristische Biomarker machen die OCT zu einem wichtigen diagnostischen Instrument des akuten retinalen ZAV. Weitere Informationen können mittels TOS gewonnen werden. Bei einer in Zukunft etablierten evidenzbasierten Therapie könnten beide Mittel zur Indikationsstellung und Prognoseabschätzung hinzugezogen werden.

Bibliografische Daten

Titel in ÜbersetzungAcute diagnostics of central retinal artery occlusion and biomarkers of ischemia: Diagnostics with consequences?
OriginalspracheDeutsch
ISSN0941-293X
DOIs
StatusVeröffentlicht - 11.2021

Anmerkungen des Dekanats

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PubMed 34535826